Die Vorstellung, dass sich eines Tages vielleicht Schüler im Unterricht mit Zeugs beschäftigen müssen, was ich mir ausgedacht habe, hat mich schon immer erheitert. Dieser Tage hat sie neue Nahrung erhalten. Im Schroedel-Verlag, der vor allem durch seine Schulbücher bekannt geworden ist, erschien ein Sachbuch zur Science Fiction.
Unter anderem gibt es Auszüge aus einem Interview, das die Zeitschrift »Mauerschau« vor einigen Jahren mit mir geführt hat. »Über die Grenzen einer Heftserie« ist der Text übertitelt, und in den Textauszügen geht es um meine Aussagen zur Wirtschaftspolitik einer fernen Zukunft.
Seien wir fair: Ansonsten hat das Buch wenig mit unterhaltender Science Fiction zu tun, sondern bringt vor allem Beispiele dafür, wie verkopft und mit wie wenig Spaß man Schüler mit dieser Literatur konfrontieren kann. Immerhin hat man Andreas Eschbach aufgenommen, ansonsten gibt es die üblichen Verdächtigten von H.G. Wells bis Stanislaw Lem.
Vor allem die sogenannten Arbeitsanregungen, die zu den einzelnen Texten gestellt werden, sind dazu angetan, einem Schüler wirklch jeden Spaß auszutreiben. Damit soll eine »Literatur zwischen Spannung, Fantastik und Zukunftsvision« vermittelt werden.
Da hatte ich es in meiner Schulzeit einfacher: Science Fiction war Literatur für Deppen und Eskapisten. Wer das las, machte es bewusst. Heute wird auch Science Fiction in den Kanon der Literaturvermittlung gepresst – kein Wunder, dass immer weniger Leute mit Spaß lesen wollen.
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