Die Kurzgeschichte »Unter dem durchsichtigen Baldachin« schrieb ich am 5. Oktober 1981, zumindest steht dieses Datum über dem Text. Veröffentlicht wurde die Geschichte nie, wenn ich mich recht erinnere – was bislang auch besser war. Der Text liest sich nämlich streckenweise echt anstrengend.
Der Ich-Erzähler, mit dem die Geschichte beginnt, ist selbstverständlich nicht mit dem Autor identisch, und es wird erst im letzten Drittel klar, dass er seine Geschichte einem Mann erzählt, der im Krankenhaus liegt. Die erzählerische Klammer schließt sich erst am Ende.
Was vielleicht ein wenig künstlerisch wirkt, war damals aber reiner Zufall. Ich verband den realen Motorradunfall eines Schulfreundes, der sich so wie in der Geschichte beschrieben, nie abgespielt hatte, mit erfundenen Begegnungen und Abenteuern, um am Ende doch eine eigenständige Geschichte zu haben.
Gedacht war der Text für die Kurzgeschichtensammlung »Wolf im Schafsstall«, die ich 1981/82 zusammenstellte. Sie erschien nie, und gut die Hälfte der Texte ist verschollen. Bei manchen bin ich traurig, bei den meisten ist es egal.
»Unter dem durchsichtigen Baldachin« fiel mir dieser Tage wieder in die Hände, als ich nach alten Texten von mir fahndete. Wegwerfen werde ich den Text auf keinen Fall, einen Literaturpreis werde ich damit aber ebensowenig gewinnen ...
1 Kommentar:
Frick der Literaturnobelpreisträger? Warum nicht? Auch ein Christian Wulff konnte ja schließlich Bundespräsident werden!
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