An den Messeständen auf der Leipziger Buchmesse nannte man sie in all den Jahren nur die »Manga-Kids«. Der offizielle Begriff »Cosplayer« wurde eigentlich nur benutzt, wenn man das Phänomen einer Jugendkultur klarer bezeichnen wollte, in der sich junge Leute nach Figuren aus Mangas und Anime-Filmen verkleideten. Und während die einen entnervt die Augen rollten, wenn die Rede auf junge Leute in seltsamen Kostümen und mit »Hug me«-Schildern kam, fanden die anderen, dass die bunten Klamotten einfach dazu gehörten.
In diesem Jahr war vieles anders: Die Mangas waren in eine eigene Halle verbannt worden, wir Science-Fiction- und Fantasy-Leute waren fast unter uns. Das brachte als positiven Effekt mit sich, dass man sich wieder durch die Gänge bewegen konnte und nicht zum Überqueren eines Hallenganges eine halbe Stunde benötigte.
Andererseits fehlten sie. Ich mochte die Kids, und ich mag sie immer noch. Manche Verkleidung ist ein wenig gewagt, manchen Mädels würden einige Stoffbahnen mehr nicht schaden – aber es ist eine bunte Jugendkultur, die zudem dafür sorgt, dass immer etwas los ist. Die Leipziger Buchmesse war im Jahr 2014 für mich dadurch weniger bunt, ansonsten war ich sehr zufrieden.
1 Kommentar:
Aber leider war die Halle 2 kaum noch der Hort der Genre-Verlage. Arg ausgedünntes Angebot, riesige Freiflächen. Ich sehe darin keine positive Entwicklung. aber wenigstens hab ich das jährliche Foto von Dir.
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