Eine Erinnerung an den Italien-Trip im Frühsommer 2007
Wenn man nach Italien fährt, sollte man unbedingt Milano – oder auf deutsch: Mailand – besuchen; zumindest steht das in allen nur erdenklichen Reiseempfehlungen. Selbstverständlich hielten wir uns an diesen guten Rat, zumindest einmal. Im Mai 2007 steuerten wir Milano an.
Reden wir nicht über den Verkehrsstau in der Innenstadt. Reden wir nicht über das nicht sonderlich ansprechende Parkhaus. Reden wir auch nicht über die vergleichsweise enttäuschende Fußgängerzone – von einigen zentralen Passagen abgesehen, hat die Stadt so viel gar nicht zu bieten.
Der Dom ist wunderschön, und wer sich Museen und klassische Gebäude anschauen möchte, kommt in der Stadt selbstverständlich auf seine Kosten. Das alles hat allerdings seinen Preis: Hält man sich im Zentrum von Milano aus, ist sogar ein Kaffee eine vergleichsweise teure Angelegenheit.
In Italien schätze ich es normalerweise, dass man sich einfach an die Theke stellen und einen Espresso im Stehen trinken kann. Das bekommt auch jemand auf die Reihe, der kein Italienisch spricht und sich mit einigen Wörtern und vielerlei Gesten verständigt. Also sogar ich ...
Ein solcher Espresso im Stehen ist preiswert, und da es an der Theke meist irgendwelche kleinen Leckereien gibt, macht das Spaß: Espresso plus Gebäckstück für wenig Geld und großen Geschmack. Was das Essen angeht, sind die Italiener großartig.
Setzt man sich in Milano aber in ein Straßencafé, wird es teuer. Von unserem Platz am Rande der Fußgängerzone sahen wir den Dom immerhin aus großer Entfernung, das genügte wohl. Der winzige Espresso war teuer, der Bediener wirkte muffig und angefressen, und die Süßigkeiten schmeckten klebrig.
Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die einen Eindruck ausmachen. Denke ich seitdem an Milano, denke ich an dieses Café. Nicht an den Dom, nicht an den Jongleur in der Fußgängerzone, nicht an den sonnigen Tag. Ich denke an das Café und mag Milano nicht mehr sehen.
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