Rückblick auf den Piemont-Trip im August 2012
Der Morgen war herrlich: Die Sonne erwärmte das Land, die Vögel zwitscherten, aus den Lautsprechern im Frühstücksraum trank dezente Klassik-Musik, und ich blickte durch große Glasfenster hinaus in den Garten. Wir waren im Hotel Langhe in Alba, der schönen Stadt mitten im Piemont, und der Tag begann so richtig gut.
Für italienische Hotels war das Frühstück in dem Hotel sensationell: Kaffee, Tee, Saft, allerlei Brot, Süßigkeiten, Käse, Wurst und so weiter. Ich war sehr davon angetan. Immer wieder stand ich auf, schlängelte mich durch die chaotisch arrangierten Tische und Stühle im Frühstücksraum und holte Nachschub.
Überall stand Kunst, die ich mir im Vorbeigehen anguckte. Bilder hingen an den Wänden, Plastiken standen herum, Weinkisten waren im Wintergarten gestapelt, das Weinregal war prall gefüllt – und die Weinflaschen mit ihren schönen Etiketten wirkten selbst wie kleine Kunstwerke. Ich fühlte mich rundherum wohl.
Wir saßen da, futterten gemütlich, redeten wenig und dann eher leise, tranken einen Kaffee nach dem anderen, blätterten im Reisefürer, schauten uns einheimische Zeitschriften an oder stöberten in der Landkarte. Ich fand das alles gemütlich, im allerschönsten Kaffeehaus-Stil also.
Bis die amerikanischen Touristen kamen. Auf einmal war der Raum von Lärm erfüllt. Lautstark wurden Fragen und Antworten durch den Raum gebrüllt, jemand telefonierte mit schreiender Argumentationsstärke und hielt sein Mobiltelefon gerne so weit weg von sich, dass wir am Nachbartisch sogar mitbekamen, was der andere antwortete. Die dezente Musik war nicht mehr wahrzunehmen.
Der Tag war nicht verdorben, er wurde noch schön. Aber das Frühstück war vorbei, die Realität hatte einen Knacks aus fremdem Lärm und eigener Genervtheit erhalten ...
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