Als ich an diesem Sonntag – es war schon Abend, und die Dämmerung würde bald hereinbrechen – die Straße zwischen Dietersweiler und Freudenstadt fuhr, dachte ich nun wirklich nicht gerade an die vielen Male, die ich sie zurückgelegt hatte. Ich dachte wohl eher nichts, hörte stattdessen auf die Bambix, die im CD-Player liefen, und freute mich auf eine geruhsame Heimatfahrt.
Dann kam ich aus dem Wald, ich fuhr die Straße hinunter, wo früher rechts der Idiotenhügel für die schlechten Skifahrer gewesen war und sich jetzt aufgetürmte Berge aus bepflanztem Bauschutt erhoben, und sah die Stadt vor mir liegen. Die Türme der katholischen und der evangelischen Kirche erhoben sich aus über die Kuppe des Berges, und zwischen all den Bäumen und großen Büschen sah ich die Dächer der Häuser.
In diesem Augenblick schüttete die Sonne noch mal eine ordentliche Ladung Licht über die Stadt hinüber, und ich bekam richtig nostalgische Anwandlungen: Es war nicht das erste Mal, dass ich über diesen Berg kam und aus diesem Wald rollte – in den 80er-Jahren hatte ich die Strecke unzählige Male mit dem Rad oder mit dem Auto zurückgelegt –, aber es war wahrscheinlich das erste Mal, dass ich diese Empfindung hatte.
Auch wenn ich jetzt seit zwanzig Jahren im Flachland wohne, weit weg vom Schwarzwald, wird's immer meine Heimat bleiben. Dieses Gefühl kommt mir selbst seltsam vor, habe ich die Stadt ihre Bewohner doch punkig-korrekt zeitweise ganz schön gehasst – aber es scheint etwas an der Behauptung dran zu sein, dass man im Lauf der Jahre ganz schön ruhig wird.
1 Kommentar:
besser hätte ich es auch nicht sagen könnne, mir gehts genauso...wenn ich denn mal die zeit habe, "nach hause" zu fahren.
immerhin ist der odenwald ein kleiner ausgleich ^^
mit den besten grüßen - der (d)olle D.A.Bosch
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