Obwohl ich mich nach einer anstrengenden Woche ziemlich zermatscht fühlte, ließ ich mich bereitwillig am Donnerstag abend, 12. Juli 2012, in die »Alte Hackerei« kutschieren. Dort spielte an diesem Abend The Movement aus Dänemark auf, die ich bislang nur von Platte her kannte - immerhin ein Herr im Publikum hatte sich dem Anlass entsprechend eine Krawatte umgebunden; mit kleinen Totenköpfen drauf, damit der Punkrock-Style erhalten bleibt.
Die drei Dänen auf der Bühne trugen nämlich auch jeweils eine Krawatte. Der Schlagzeuger hatte sein Jackett gleich ausgezogen, ließ aber das weiße Hemd ordentlich an und auch an den Ärmeln zugeknöpft. Basser und Gitarrist/Sänger trugen Anzüge, Hemden und Krawatten, dazu allerdings bequemes Schuhwerk. Irgendwie sah's trotzdem sehr cool aus.
Vor allem deshalb, weil die Musik so klasse war: Das rockte und rotzte, dass es mit ein breites Grinsen ins Gesicht trieb. Die Spielfreude der Band, die sich auf der Bühne auch ganz schön bewegte und ordentlich Bier wegkippte, übertrug sich auf das Publikum: Zwar wurde nicht gepogt, aber die paar Dutzend Besucher johlten, tanzten und freuten sich.
Gut fand ich zudem die politischen Aussagen der Band: für Solidarität, gegen Nazis, für die Arbeiterklasse. Das mag für manchen im Jahr 2012 ein bisschen altmodisch klingen, aber gegen eine Wiederbelebung alter Werte wie Solidarität kann in Zeiten wie diesen niemand mit ein bisschen Hirn was haben.
Es war ein tolles Konzert mit großartiger Stimmung und einer gegen Null gehenden Arschlochquote, mit einer kämpferischen Attitüde auf der Bühne und viel Freude im Saal. Und jedes der Biere, das ich trank, schmeckte an diesem Abend so richtig gut und frisch ...
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