Am Freitag, 2. März 2012, ging es wieder einmal zu einem Kabarett-Abend: Wir schauten uns Hagen Rether in Pforzheim an. Seit ich den Kabarettisten vor einigen Jahren im »Tollhaus« in Karlsruhe gesehen habe, bin ich Fan.
Auch in Pforzheim lieferte der Mann eine überragende Show ab. Sie heißt immer noch »Liebe«, aber es sind maximal drei Prozent von »damals« noch identisch – ansonsten ist er sehr aktuell und bringt stets neue Themen. Aus der Tagespolitik hält er sich raus, stattdessen wird in sehr ruhigem Ton über allgemeine Themen doziert.
Klingt sehr wissenschaftlich, ist es fast auch: Rether sitzt allein auf der Bühne am Klavier. Selten spielt er darauf, meist putzt er es oder isst Bananen, spricht dabei über Politik und Gesellschaft, die Verantwortung jedes einzelnen für das Überleben der Menschheit und andere Themen.
Das ist oftmals witzig, häufig aber sehr bitter: Ich habe an diesem Abend zum ersten Mal in einem Kabarett-Programm erlebt, dass nach einer »Pointe« eisiges Schweigen im Saal herrschte. Da konnte niemand lachen, da guckten alle entsetzt vor sich hin – und das gut dreißig Sekunden lang. Ich war fassungslos.
Das Programm dauerte über drei Stunden: Wir waren um acht Uhr im Saal, zwischendurch gab es selbstverständlich eine Pause, und um viertel vor zwölf kamen wir wieder raus – der Hammer! Wie der Mann das schafft, über diese lange Zeit eine derartige Live-Präsenz auf der Bühne aufrechtzuerhalten, das ist sensationell.
(Und was der Titel dieses Blog-Textest mit Hagen Rether zu tun hat? Einfach mal selbst hingehen ... oder mal fleißig googeln. Gibt ja einige Youtube-Filmchen mit Kabarett-Aufnahmen Rethers.)
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