20 September 2010

Japanische Phantastik ohne Manga-Stil


Denkt man an Comics, die in Japan spielen, fallen einem üblicherweise die unterschiedlichsten Manga-Stilrichtungen ein. Wer einmal etwas anderes sehen mag, sollte am besten nach den zwei Bänden der Reihe »Die Legende der scharlachroten Wolken« greifen, die bislang erschienen sind.

Verantwortlich für die Reihe ist der Splitter-Verlag. Das heißt von vorneherein, dass die Bücher sehr gut aussehen, super gedruckt sind und auf dem Umschlag diverse »Veredelungen« aufweisen. Ich habe beide Alben mit großem Interesse gelesen.

Enttäuscht war ich nicht unbedingt – aber was Saverio Tenuta in dieser Reihe bisher geliefert hat, reißt mich auch nicht vom Hocker. Es ist seine erste Serie, und vielleicht liegt es daran: Stilistisch sind seine Zeichnungen durchaus eigenständig, dennoch wirken sie oftmals unfertig und verraten bei den Gesichtern einige Schwächen.

Vor allem die Geschichte ist es aber, die mich nicht begeistert. Die Geschichte des Samurai, der mit weißen Wölfen und seiner Vergangenheit kämpft, mit phantastischen Elementen und Götterglauben – sie wirkt verwirrend und scheint mir nicht sauber erzählt. Zeitweise verstand ich bei der Lektüre nicht, was eigentlich geschah, und das ist bei einem Comic ziemlich ungeschickt.

Wer mal einen Blick auf besonderen Japan-Stil werfen möchte, sollte »Die Stadt, die zum Himmel spricht« und »Wie Blätter im Wind« einfach mal antesten. Auf der Splitter-Homepage gibt's schicke Leseproben. Vielleicht können andere Leser mit der zeitweise »lyrisch« erzählten Geschichte mehr anfangen als ich ...

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