Die Arena in Verona ist richtig alt, fast zweitausend Jahre. Und ich habe sie am Freitag, 27. August 2010, zum wiederholten Mal besucht. Allerdings zum ersten Mal während einer Vorstellung.
Die hatte es in sich: Es wurde die Oper »Carmen« gegeben. Jetzt kann man mir alles vorwerfen, aber nicht, dass ich ein Fan von Opern wäre. Trotzdem hielt ich es gut dreieinhalb Stunden auf steinernen Stufen aus, dankenswerterweise mit einem Kissen unter dem Popo und ein bisschen Rotwein versorgt.
Es war schlicht beeindruckend. Die Sänger hatten keine Mikrofone, die Instrumente keine Verstärkung. Dennoch war alles in der gigantischen Arena zu hören, Tausende von Leuten saßen da und ließen sich beschallen.
Was auf der Bühne geboten wurde, war auch jenseits der Musik eindrucksvoll. Dutzende von Sängern, die als Soldaten und Schmuggler, Zigeuner und Marktfrauen und was auch immer verkleidet waren, stolzierten über die Bühne, dazwischen ritt man sogar mit einem Pferd durch das Gelände.
Für die einzelnen Akte wurde aufwendig umgebaut. Vom Marktplatz zur Schmugglerkneipe zum Versteck im Gebirge zur Zirkusarena – jedesmal ein anderes Bild, jedesmal eine andere Kulisse.
Ob die Musik gut gespielt war oder die Sängerleistungen überzeugten, kann ich nicht beurteilen. Die Sachverständigen im Publikum klatschten Beifall und schrien häufig ein »Bravo« durch die Arena – es schien gut gewesen zu sein.
Und als wir später noch einen Wein in einer Kneipe am Rand der Arena tranken, kam eine der Sängerin vorbei, und die Leute standen teilweise auf und spendeten ihr nochmals Beifall. War schon irgendwie cool ...
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