25 September 2010

Abend mit Känguru

Der Kabarettist Marc-Uwe Kling war mir bis vor wenigen Tagen nicht einmal vom Namen her bekannt. Am Freitag abend schauten wir uns in Heidelberg ein aktuelles Kabarett-Programm an - und jetzt weiß ich über den Mann ein bisschen mehr.

Seine Show ist nicht politisch in dem Sinn, dass er Politiker verarscht oder aktuelle politische Themen wiederkäut. Sie ist aber extrem politisch in dem Sinn, dass er in seinen Sketchen und Liedern immer wieder politisch-gesellschaftliche Zusammenhänge überspitzt darstellt.

Das ist großartig! Am liebsten mochte ich seine Lieder. Wenn der schmächtig wirkende Mann auf der Bühne steht, die Wandergitarre in der Hand und vom »Scheißverein« singt oder von den Alpträumen eines Selbstmordterroristen, dann hat das einfach große Klasse. Der Saal tobte zeitweise vor Begeisterung.

Als Running-Gag hat der Kabarettist seine Känguru-Geschichten. Die seien alle wahr, beteuert er auf der Bühne, und nichts davon sei erfunden. Er lebe tatsächlich mit einem Känguru zusammen, und das sei eben Kommunist.

Und mit diesem Känguru erlebt er die unmöglichsten Geschichten, angefangen von einer Flugreise von Berlin-Tegel nach Berlin-Schönefeld (ist ja billiger als Fahrt mit der Bahn) bis hin zum Verarschen von Touristen. Großes Kino, superlustig - ich lachte Tränen.

Ein wunderbarer Kabarett-Abend mit einem Künstler, von dem man womöglich noch viel hören wird. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man dem im Fernsehen zu viel Zeit und Raum geben wird ...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,

kleiner Tipp am Rande:
http://www.fritz.de/podcasts/aktuell/neues_vom_kaenguru.html

Jede Woche eine neue Folge die mir fast immer viel Freude bringt.

Enpunkt hat gesagt…

Danke für den Tipp. Sollte ich vielleicht mal regelmäßiger reingucken bzw. reinhören ...