Freitag abend in der Karlsruher Innenstadt: Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen hatte ich vergessen, dass ein internationales Gospelsänger-Treffen veranstaltet wurde. Und wir Trottel hatten uns ausgerechnet die »Marktlücke« am Marktplatz ausgesucht.
Gar nicht so einfach: Der Marktplatz war voll mit Verkaufsständen, Bierzelten und mehr oder weniger lauten Menschen, die allesamt ein Schlüsselbändchen plus Namensschild (oder so was) um den Hals hielten. Sie sprachen in fremden Zungen, die meisten davon aber in deutschen Dialekten, wirkten teilweise schwer verwirrt oder eben einfach nur völlig christlich - und sie waren in Pulks unterwegs.
In der »Marktlücke« sang eine junge Blondine, während hinter ihr drei junge Männer ein wenig Jazz- und Pop-Gedudel veranstalteten. Da war guter Rat teuer. Aber da schönes Wetter war, gingen wir einige Meter um die Ecke und landeten in einer Espresso-Bar, wo wir im freien sitzen und Bier trinken konnten.
Auch recht. Stunden später saßen wir da immer noch, guckten Gospel-Fans nach, die auf der Straße vorbeigingen, tranken Bier, redeten über Sarrazin, andere Rassisten und schlechte Tätowierer, die alten Zeiten als Dorfpunker und andere wichtige Themen. Um halb zwei Uhr meinte die Bedienung, es wäre langsam ein bisschen spät - und dann war auch gut.
Wir hatten den Abend erfolgreich mit reden und trinken verbracht. Großartig. So muss es sein.
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