In der 15. Ausgabe der Science-Fiction-Zeitschrift NOVA erschien eine Kurzgeschichte von mir. Sie trägt den Titel »Papa feiert Weihnachten«, ist sehr kurz und ist streng genommen keine »echte« Science Fiction. Und mittlerweile gibt es im Internet eine Reihe von sehr kritischen Stimmen zu meiner Story, die ich – echter Egomane, der ich bin – hier auch mal zusammenfasse.
Wobei es im SF-Netzwerk gleich sehr kritisch losging. Uwe Post, den ich vom Namen her seit vielen Jahren kenne und der auch immer wieder Texte veröffentlicht (unter anderem im Print-on-Demand-Verfahren), meinte gleich, daß er meine Story als erste gelesen habe. Ich sei »ja nicht irgendjemand, sondern PR-Redakteur«. Allerdings sei ich in meinem Job »besser als in Prosa«, denn er hätte die Story zehn Minuten nach Beendigung der Lektüre gleich wieder vergessen.
Worauf NOVA-Herausgeber Ronald M. Hahn gleich konterte: Ihm passiere das, seit er »keine 17 mehr« sei, »bei 82,4 Prozent aller SF-Geschichten«, also auch bei denen, die von Uwe Post kommen. Fand ich lustig, war auch lustig gemeint; es gab einen sogenannten Ironie-Smiley.
Den Rest der Diskussion zwischen den zwei Herren übergehe ich jetzt. Uwe Post fand meine Story dann immerhin »ordentlich geschrieben«, allerdings sei »die kindliche Perspektive problematisch«. Zudem empfinde er den Schluß als »unplausibel«.
Kürzer blieb Christian Günther; meine Story sei eben »seeehr kurz gehalten«, es entfalte sich »nicht allzu viel«. Ausführlicher kritisierte »ShockWaveRider«: Seiner Ansicht nach ist meine Story »wenig originell«, und die »Kinderperspektive nicht ausgereizt«.
Klar erkannt hat's Hellmuth W. Mommers: »ja nu, keine SF«, schreibt er, und ich widerspreche nicht einmal. Die Story könnte auch »im Heute passieren«. Wo er recht hat, hat der Alt-Meister einfach recht.
Ähnlich kritisch ging es im Forum von »sf-fan« zu. Wobei »ShockWaveRider« hier Wort für Wort dasselbe schrieb; Text-Ökonomie nennt man das wohl. Und Michael Schmidt watscht mich mit »Eine nichtssagende Geschichte samt nicht nachvollziehbaren Ende« ab. Florian Breitsameter betrachtet meine Story dann noch als »eine Predigt als Kurzgeschichte«.
Alles in allem harter Tobak. Meinen nächsten Science-Fiction-Text publiziere ich unter Pseudonym ...
5 Kommentare:
na na na....da kommt wohl einer nicht so ganz mit Kritik klar,was ? *zwinker*
Hm. Wenn ich nicht klar käme, würde ich sie dann ausführlich hier zusammenstellen?
Hmm,so meinte ich das auch nicht. Das du dazu stehst und sie veröffentlichst ist ja absolut okay und spricht für dich.
Ich bezog den Kommentar auf deinen letzten Satz :
"Alles in allem harter Tobak. Meinen nächsten Science-Fiction-Text publiziere ich unter Pseudonym ..."
Das klingt dann doch schon so ein klein wenig beleidigt....
Leicht ähnlich hast du ja auch bei deinem Afrika Buch auf Kritik reagiert.
Ich habs übrigens gelesen :-)
Ob ich mich traue dir dazu was zu schreiben...hmm,mal sehen ;-)
PS: Ich habe durchaus Respekt vor der Arbeit die du so leistet.
Na gut ... Der letzte Satz verrät, dass ich ein wenig eingeschnappt bin. Aber ich möchte wirklich mal eine SF-Geschichte unter einem anderen Namen publizieren; mal sehen, ob die Kritiken dann anders ausfallen. Manchmal habe ich das Gefühl, man schlage auf den Redakteur wegen seines Jobs ein ...
Okay,kann ich sogar nachvollziehen das man dann solche Gedanken bekommt,gerade weil du auch recht bekannt bist und sehr aktiv unterwegs bist im Netz.
Stellt sich die Frage,ob es was bringt unter Pseudonym zu schreiben...den Vergleich wirst du doch nie haben....die Story kann ja dann trotzdem schlecht sein oder eben gut.
Um also reell zu wissen und zu vergleichen ob deine Storys grundsätzlich erstmal schlechter bewertet werden wegen deiner Arbeit oder deines Namens müsstest du sie also unter beiden Namen getrennt veröffentlichen und das ist wohl in den heutigen Zeiten unmöglich....
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