Ich liebe es, wenn Menschen auch offensichtlichste Ironie nicht verstehen. Im Internet läßt sich das besonders gut nachvollziehen. Das erlebe ich unter anderem tagtäglich in einem Science-Fiction-Diskussionsforum, das ich häufig frequentiere.
Aber auch Punkrocker sind davor gar nicht gefeit. Das zeigt die hübsche Seite der »Asozialen Hilfe«, die der Pogo-Anarchie nahesteht und sich offensiv »für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung« stark macht.
Im Ratgeberbereich wird unter der Überschrift »Überlebenskampf: Pogo für Anfänger!« mal wieder erklärt, wie Pogo geht. Leider nicht ganz so hübsch, wie wir's anno 1988 in Freudenstadt mit Hilfe eines Faltblattes mal gemacht haben – aber doch hübsch genug. Wenn ich mich düster erinnere, wurden die abgebildeten Tanzschritte einem Büchlein von Mike Spike Froidl entnommen.
Soweit so lustig, auch der erklärende Text ist meiner Ansicht nach hundertprozentig klar als Ironie verständlich. Das hält aber einige Leute nicht davon ab, völlig ernsthaft darüber zu diskutieren.
So schrieb Spritze im Mai 2009 , Pogo könne man »auch net lernen«, weil man »bei nen kponzi ist das unmöglich die schrittfolge ... einzuhalten und so«. An die Regeln halte sich ohnehin keiner, und »es pogen immer so viele mit flaschen und so«.
Und bereits im November 2006 meinte »der Pogende Alkoholiker«, Pogo sei »einfach Hammer«, aber »manche übertreiben es einfach maßlos«. Da hat er ja irgendwie recht, und er schiebt nach: »Wer mit Springerstiefeln um sich tritt sollte sofort rausgeschmißen werden.«
Da bin ich ja froh, daß ich seinen Pogo-Mob wohl nie sehen werde ... Immerhin trug ich jahrelang Springerstiefel, was ich beim Pogen im übrigen als sehr beruhigend und stabil empfand. Aber User-Kommentare sind wohl in jedem Bereich des Internets ein Quell der Erheiterung.
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