22 September 2009

Oi!-Zine aus Österreich


Es ist für mich völlig frustrierend, in welchem Tempo der Kollege Markus P. aus Korneuburg in Österreich sein Fanzine Oi! The Print heraushaut: Die Nummer 27 habe ich jetzt endlich gelesen, und er kündigt auf seiner Homepage bereits die Nummer 29 an. Der Mann ist schneller, als die Szene-Polizei es erlaubt.

Und das Heft lohnt sich glatt noch. Klar enthält es auch mal schwächere Beiträge, aber es gibt immer einen schönen Einblick in die Glatzen-Szene. Ob es die nicht mehr ganz so jungen Bovver Boys aus Aachen oder die dickbäuchigen Engländer von Argy Bargy sind – die Interviews sind von Sympathie und Sachkenntnis gleichermaßen geprägt. Artikel gibt's dann über andere Bands wie die Hardcore-Klassiker von The Freeze, die recht neue englische Band Gimp Fist oder die Hardcore-Glatzen von HardXTimes aus Frankreich,

Daß Skinheads nicht nur Oi! hören, wird im OTP immer wieder bestätigt. So gibt es einen schönen Artikel über den Reggae-Star Dennis Brown oder generell einen Artikel zur Szene auf Jamaika.

Informativ und lesenswert sind zudem Beiträge, die gar nichts mit dem Hauptthema zu tun haben. So gibt's einen Artikel über Peter Kürten, den sogenannten Vampir von Düsseldorf, und über Lenny Mc Lean, der wohl ein ziemlich finsterer Boxer war.

Schallplattenfreunde kommen in Artikeln etwa über Squoodge Records – nie zuvor gehört – oder Street Justice Records (von denen ich einige schöne Scheiben daheim habe); schwierig wird es dann bei KB Records, die eine doch eher seltsame Klientel aus Onkelz-Fans bedienen. Aber okay, vorstellen kann man so ein Label trotzdem. Und natürlich gibt's haufenweise Plattenbesprechungen.

Alles in allem wieder eine sehr lesenswerte Ausgabe, wenngleich mir nicht alles schmecken kann. Abe als »one&only austrian drinkingglass zine« überzeugt das Heft zum wiederholten Mal.

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