Ich freue mich immer wieder, wenn Leute, mit denen ich in Kontakt stehe oder mal in Kontakt stand, was auf die Reihe kriegen, was ich selbst richtig gut finde. Meist ist das ja Musik, ich gesteh's, gelegentlich aber sind's auch Bücher. Und »Novembertod« von Iris Leister – wir lernten uns auf einem Seminar kennen – ist so ein Buch, das mir richtig Spaß machte.
Es spielt im November und Dezember 1918 in Berlin, also in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg: Demonstrationen und Schießereien, Hektik und Stress, Hunger und Not. Dazwischen ein Bulle, der einen Mord aufklären soll.
Ganz richtig: »Novembertod« ist ein Krimi, sogar ein historischer Krimi. Aber er unterscheidet sich von den meisten historischen Krimis durch seinen Blick: Die Autorin guckt die Welt aus den Augen der »kleinen Leute« an, und das gibt eine andere Perspektive. Selten so eine unterhaltsame Geschichtsstunde erhalten.
Coole Sache. Wer auf Krimis mit politischem Anspruch steht, sollte sich das Ding unbedingt mal anschauen. Ist im Jaron-Verlag erschienen, gibt's für nicht mal acht Euro als Taschenbuch in jeder vernünftigen Buchhandlung (zu bestellen) oder über die einschlägigen Versandhändler.
2 Kommentare:
Danke für diesen Tipp. Der ist für mich als Berliner und Krimileser doppelt interessant. Es handelt sich ja sogar um eine ganze Reihe, "Es geschah in Berlin", immer derselbe Held, immer verschiedene Jahre, verschiedene Berliner Autoren. Werde ich mal antesten ...
Genau. Das hatte ich vergessen zu erwähnen. Die Reihe hat als durchgehenden Helden diesen Kriminalkommissar - und bisher sind fünf Bücher erschienen. Ich kenne nur das fünfte, weil's die Kollegin Leister geschrieben hat.
Amüsant am Rand: Der Gründer des Jaron-Verlags, Dr. Norbert Jaron, war in früheren Jahren mal Verlagsleiter bei Moewig; von daher kannte ich seinen Namen.
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