Wolfgang Clement hat die SPD verlassen. Nach fast vierzig Jahren ist der Mann kein Sozialdemokrat mehr - und das nach einer Karriere, die ihn vom Journalismus zum Ministerpräsident und Superminister führte.
Dabei war er vor allem in einem erfolgreich, wie viele andere auch, die zu der abgeschotteten Mannschaft in Berlin gehören: Mit der Agenda 2010 trat er fleißig nach unten und biederte sich bei der Industrie an. Und als er mit seiner Kritik an der Partei, die ihn jahrelang genährt hat, mal doch zu sehr nervte, gab's Tadel und Streß.
Fehler eingesehen hat der Mann nie. Warum auch: Er hielt sich ja anscheinend für Gottes Geschenk an die deutschsprachige Parteienlandschaft. Und in dieser Klientel gilt Eigenkritik offensichtlich als Verbrechen.
Jetzt isser nicht mehr in der SPD; mir kann's eigentlich egal sein. Wählbarer wird der Haufen dadurch nicht. Aber mit seinem Abgang hat Clement nochmal bewiesen, wie sehr ihm die Macht in den Kopf gestiegen ist und wie sehr ihn der Machtverlust - kein Minister mehr - unterm Strich getroffen hat.
Eigentlich auch eine arme Wurst, so ein Politiker.
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