07 November 2008

Langsamfahrer-Klischee

Die B 36 zwischen Karlsruhe und Rastatt, von mir fast jeden Morgen und fast jeden Abend befahren, ist streckenweise gerade; eigentlich eine tolle »Rennstrecke«, auf der aber nach einigen fiesen Unfällen Tempo 80 eingeführt wurde.

Heute morgen zuckelte ich mit Tempo 60 oder 70 über die Landstraße, es war leicht nebelig, und ich war zermatscht. Zwar liefen D.O.A. im CD-Player, aber das half nicht viel. Vor mir waren drei PKWs, dann kam ein Lastwagen.

Ein paarmal wollte ich zackig überholen, aber es ging nicht: Im Gegenverkehr waren Autos, die das Licht nicht anhatten, so daß ich sie kaum sah. (Warum macht man bei so einem Scheißwetter sein Licht aus?) Ich zog jedesmal wieder auf meine Spur zurück.

Auf einmal aber ging's – ein LKW im Gegenverkehr, weit genug entfernt. Ich zog auf die Gegenfahrbahn, beschleunigte und zog an den drei PKWs vorbei; hinter dem Lastwagen scherte ich wieder ein.

Aber ich hatte gesehen, daß nicht er der Langsamnervfahrer war: Vor ihm zuckelte ein weiterer PKW dahin. Ich kochte: Freitag morgens, ich war spät dran, und ein Langsamfahrer guckte sich die Landschaft an.

Als ich endlich sowohl den LKW als auch den PKW überholen konnte, sah ich, dass der Rastatter Kennzeichen hatte. Wieder mal ein Klischee erfüllt, dachte ich, während ich die letzten paar Kilometer mit flotten Tempo-85 zurücklegte.

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