Sind deutsche Fernsehjournalisten eigentlich hirntod oder einfach nur geil auf Manipulationen? Ich zappte heute viel herum.
Ein Sender zeigte Bilder von Demonstranten, die auf einen Vermummten einschlagen. Kommentar dazu: "Die Demonstranten sind gegen die vermummten Autonomen." Auf spiegel.de läßt sich das ganze anders angucken. Da wird der Vermummte als Zivilpolizist enttarnt und zu seinen Kollegen zurückgeschickt.
Man sieht Bilder von prügelnden Polizisten und Wasserwerfern, die Demonstranten vom Zaun zurückprügeln. Behandschuhte Hände drücken auf Nasen; das tut weh. Die Sprecher sagen dazu, "heute gab es keine Gewalt". Richtig: Wenn die Polizei prügelt und verletzt und misshandelt, ist das in Deutschland in diesen Tagen keine Gewalt.
Bei der Berichterstattung zu dem großen Open-Air-Konzert loben die Sprecher im Fernsehen unisono, dass es "so friedlich" geblieben sei. Na klar, die Polizei war ja weit weg, dann bleibt es immer friedlich.
Als Zuschauer packt einen angesichts der unaufhörlichen Lügenkampagne permanent die Wut. Wie gut, daß ich nicht nach Rostock gefahren bin.
4 Kommentare:
Lügenkampagne??? Wen DIR mal das Auto kleingeschlagen wird, das du gerade nach all den Jahren abbezahlt hast und DU auch noch wegen deinem Job auf dein Auto angewiesen bist, dann möchte ich DICH mal sehen
Hi Klaus,
ich weiß auch nicht recht, ob die "alten" Reflexe (die auch ich habe): "die Presse lügt und eigentlich war doch alles ganz harmlos" noch so zutreffen.
Der G8-Gipfel ging an mir weitgehend spurlos vorüber. Nicht dass ich nicht gegen all die Scheiße wäre, für die die Damen und Herren, die sich dort treffen, stehen. Vielleicht sehe ich diese Politiker als zu sehr entfremdet von mir an, als dass ich den Drang hätte, ernsthaft gegen sie protestieren zu müssen - das habe ich mir als Erklärung für mein Verhalten überlegt.
Cool jedoch die gelungene Blockade vom Mittwoch. Cool auch, dass Herbert Grönemeyer (ja, der!) meine Abscheu in den "Tagesthemen" von gestern in Worte fasste.
Ebenso cool auch mal wieder die Toten Hosen, die ihren uralten Punkrock-Klassiker "Jürgen Engler gibt ne Party" von 1982 in
"Angela Merkel gibt ne Party, und wir kommen nicht rein.
Angela Merkel gibt ne Party - der Türsteher schickt uns heim!"
umdichteten. Da haben 5 Leute weiterhin das Herz am richtigen Fleck...
Na, lieber Anonym,
solche Leute sind mir eh am liebsten: anonym in irgendwelche Blogs reinschmieren und sich nicht trauen, den echten Namen zu nennen. Aber sei's drum: Ich habe nicht bestritten, dass in Rostock ein Auto kaputtgeschlagen wurde (ich kann ja auch selbständig fernsehgucken), habe mir aber immer wieder den Hinweis darauf erlaubt, daß Fernsehbilder und Kommentare häufig ganz aaaaarg unterschiedlich waren. Von Zeugenaussagen persönlicher Art ganz zu schweigen.
http://tinyurl.com/2sajad
wie aus über 400 verletzten Polizisten zwei wurden ...
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