03 Juni 2007

Krokodilstränen

Ich war nicht in Heiligendamm oder eben Rostock. Für solche Reisen wegen einer Demonstration bin ich zu faul, vielleicht auch zu feige. Es war ja klar, daß es »krachen« würde, und für körperliche Auseinandersetzungen bin ich zu alt & gemütlich geworden.

Beurteilen kann ich also nicht, was bei der Großdemonstration wirklich passiert ist. Ich guckte gestern fleißig Randale-TV und schaute mir ebenso fleißig diverse Homepages an. Es ergibt sich dann doch ein gewisses Bild.

Krokodilstränen sind mittlerweile genug geflossen. Die Polizei habe ja eine Deeskalationsstrategie gefahren, und die bösen Autonomen haben alles kurz und klein geschlagen. »Autos brannten«, hieß es ständig. Soweit ich das alles überblicke, brannte genau ein Auto.

Erinnert mich alles an die Chaostage in den 90er Jahren: Die aufgetzte Presse-Meute freut sich über die Straßenschlacht, die Polizei provoziert ein bisschen (eine Wanne direkt neben den Zug der Autonomen zu stellen halte ich nicht für deeskalierend ...), dann rappelt es, und alle zerreißen sich's Maul.

Es ist immer dasselbe. Und ich muss nicht mal in Rostock sein, um zu ahnen, wer da mal wieder was gespielt hat.

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