Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
01 Juni 2007
Ein Magazin, das ich leider nie erhalten werde
Schade, daß ich die Zeitschrift »Rich« wohl nie in den Händen halten werde. Die soll nämlich ab September – oder so – erscheinen. Zielgruppe sind dummerweise nicht Durchschnittstrottel oder durchs Leben stolpernde Menschen wie unsereins, sondern schlicht Millionäre.
Verantwortlich dafür ist die dafür gegründete Rich Germany AG, im Juni wollen die Macher Christian Müller und und Christian Geltenpoth eine erste Nullnummer vorlegen. Man plant großes: Lizenzausgaben in China und Russland sollen gleich im nächsten Jahr kommen.
Weia ... Aber der Plan ist genial – man will eh nicht das normale Fußvolk ansprechen, das man mit Werbung umgarnen muß, um es ins Bett zu zerren. Nein, man richtet sich an die Leser, die »ein flüssiges Privatvermögen von mehr als einer Million Dollar« besitzen. Dollar, wohlgemerkt – nicht Euro.
Man hat sogar einen »Pool« angelegt, in dem 533.000 Menschen aus Deutschland enthalten sind. Aus denen wiederum fischt der Verlag dann hunderttausend Leute aus, die das Blatt zwei Monate lang unverlangt und kostenlos erhalten werden.
Mist, da bin ich ja nicht dabei. Also werde ich nicht mitbekommen, was aus dem »exklusiven Ver-triebskonzept« wird, werde nicht erleben, wie man »eine neue Kategorie im Bereich der Luxus-Lifestyle-Medien etablieren« wird, eine Zeitschrift mit den Attributen »inspirierend, souverän, selektiv«. Es gehe um »multithematische Inhalte aus der Welt des Luxus«.
Und das auf 200 Seiten. »Durch dieses neuartige Vertriebskonzept und die bewusste Limitierung wird RICH zum Statussymbol einer klar definierten Leserschaft und hebt sich zudem deutlich von anderen Luxusformaten ab«, so meint der Verlag. »Unsere Leser protzen nicht, aber sie sind konsumbejahend. Es ist eine spannende Aufgabe, dieser selbstbewussten Klientel Monat für Monat die Themenwelten des Luxus zu zeigen.«
Demnächst geht die eigene Homepage online. Und ich mache mir lieber eine Dose Bier auf.
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4 Kommentare:
Boah, ist das eklig. Da wird auf Emporkömmlinge und Möchtegerns abgezielt. Die Nasen dahinter waren bei Computec, das in den letzten Jahren schon versucht hat, Technik und Lifestyle zu kombinieren. Titten und Händys, sozusagen ...
Ich werde "Rich" wohl auch nicht erhalten. Zu schade.
Kannst ja mal ein Enpunkt als "Poor" rausbringen, oh nein, das klingt zu sehr nach Hartmut Engler.
Oi! Oi! Oi! The chosen few.
This is what we think of you.
Computec, richtig. Ich wusste doch gleich, dass bei den Namen Müller und Geltenpoth bei mir was klingelte.
"Konsumbejahend" bin ich ja auch, das gebe ich zu (so ein PR-Abo ist teuer *g*), aber das ganze hier macht auf mich irgendwie einen hochnotpeinlichen Eindruck. Wenn ich 'souveräner Millionär' wäre, würde ich so eine Zeitschrift garantiert nicht lesen wollen...
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