Große Verwunderung löste im stets lesbaren und oftmals informativen Blog von Oliver Naujoks mein Bericht über einen spaßigen Kneipenabend in San Francisco aus. Oliver wunderte sich darüber, daß ich einen Film von Fellini nicht kenne. Da hat er recht – ich kenne den Film nicht. Mit dem Wundern hat er nicht so recht.
Er fragt: »Hat Klaus da eine empfindliche Bildungslücke offenbart, die ich ihm eigentlich nicht zutrauen würde oder meinte er das anders und mein Ironie- oder Understatement-Detektor bedürfen der Nachjustierung?«
Meine Filmkenntnisse sind bescheiden, und dafür gibt es einen schlichten Grund: Ich bin ohne Fernseher sozialisiert worden. Meine Eltern waren sehr christlich, also gab es ein solches Gerät nicht. Mittags wurde im Freien gespielt, abends las ich dicke Bücher.
Und als ich endlich allein wohnte, gab es genügend anderes zu tun. Nächtelang trieb ich mich auf der Straße herum – und wenn ich zu Hause war, schrieb ich eigenes Zeugs oder las dicke Bücher. Gelegentlich guckte ich bei Bekannten Fußball oder Nachrichten, selten Filme.
Einen eigenen Fernseher kaufte ich mir 1998, als ich schon 35 Jahre alt war. Und war völlig baff, als ich erstmals mitbekam, welcher Unsinn denn wirklich gesendet wird.
Als ich mit meiner Freundin zusammenzog, brachte sie einen Video-Recorder mit; mittlerweile besitzen wir sogar einen DVD-Player. Gelegentlich gucken wir Filme an (heute abend: »Der Bulle von Tölz«), gelegentlich leihen wir uns eine DVD aus.
Aber von all den Film-Klassikern habe ich aus nun hoffentlich verständlichen Gründen nicht die geringste Ahnung. Tja.
1 Kommentar:
der gatte hatte ja eine aehnliche sozialisation, manchmal tut er so, als haette ich meine jugend gaenzlich vor dem fernsehn verbracht, nur weil ich viel unsinn kenne.
dabei war ich zb im schwimm- und fussballverein und musste auch mit dem hund raus und hatte 1980 als erstes kind in der strasse ein skateboard.
aber wenn ich mal fernsehe, dann en bloc, so unter 4 stunden geht da nix.
Kommentar veröffentlichen