17 Februar 2021

Der gesamte kosmische Zufall

Im Jahr 2020 wäre der kanadisch-amerikanische Spielfilm »A Billion Stars« in die deutschsprachigen Kinos gekommen – im Original hieß er übrigens »Clara«. Das fiel aus den bekannten Gründen aus, weshalb ich von diesem Film nichts mitbekam. Gestern sah ich ihn – mehr aus Zufall – auf einem Streaming-Portal. Trotz einiger Schwächen möchte ich diese Mischung aus Wissenschaft, Liebesgeschichte und Science Fiction empfehlen.

Der Film trägt in der deutschsprachigen Version die Titelergänzung »Im Universum ist man nicht allein«, womit auch schon die Prämisse angerissen ist. Hauptfigur ist nämlich ein Astronom, der sich mit der Suche nach außerirdischen Signalen beschäftigt. Aus seiner Perspektive wird erzählt, wie die Suche nach fernen Planeten abgeht, es wird auch angedeutet, wie kompliziert es ist, Forschungszeit an einem der großen Teleskopie zu erhalten.

Der Astronom leidet an einem persönlichen Trauma, das sich nur stückchenweise entblättert, was vielleicht erklärt, warum er so besessen arbeitet und forscht. Er lernt eine junge Künstlerin kennen, die ihm hilft – und natürlich wird aus den beiden ein Paar. Das wird sehr lange sehr schön erzählt. Am Ende wurde es mir eine Prise zu herzschmerzig, aber das ist Geschmackssache.

Seien wir fair: »A Billion Stars« ist ein schöner Film, aber kein Spannungskracher. Man merkt schon, dass er mit kleinem Budget gedreht wurde – es spielen keine großen Stars mit, und es gibt keine aufgemotzten Effekte.

Beeindruckend sind trotzdem die Weltraumbilder: Kamerafahrten durch die Unendlichkeit, vorbei an gleißenden Sternhaufen und riesigen Nebeln, Ansichten einer Sonnenoberfläche, von der sich riesige Flares lösen. Das fand ich immer großartig! Hier wird die Faszination des Weltraums vermittelt, das sollte jeden Science-Fiction-Fan faszinieren.

Die Liebesgeschichte ist aber auch schön erzählt, sehr feinfühlig und auch emotional. Beide Hauptfiguren sind gebrochene Charaktere, und es braucht einige Zeit, bis die Zuschauer einigermaßen wissen, was bei ihnen schief gelaufen ist. Am Ende gipfelt die Liebesgeschichte in einem echten Science-Fiction-Thema, das ich teils großartig, teils kitschig fand. Das muss dann der Zuschauer für sich entscheiden.

Ich möchte »A Billion Stars – Im Universum ist man nicht allein« auf jeden Fall empfehlen: ein Science-Fiction-Film der neuen Generation, nicht nur für die beinharten SF-Fans gedacht …

3 Kommentare:

Enpunkt hat gesagt…

Der Trailer von »A Billion Stars – Im Universum ist man nicht allein« gibt schöne Einblicke in den Film, ohne viel über die Handlung zu verraten – aber er machte mich sehr neugierig:
https://www.youtube.com/watch?v=5H37Vta9M7s

Christina hat gesagt…

Danke für den Tipp. Wir haben den Film gestern angesehen, sehr schöner Film. Mir hat auch das Ende gefallen.
Vom Thema her erinnert es ein wenig an »Contact« von Carl Sagan. Einer meiner Lieblingsfilme.

Enpunkt hat gesagt…

»Contact« ist ein sehr passender Vergleich, finde ich.