Als sich im deutschsprachigen Raum die Rollenspiel-Szene entwickelte – in den Jahren ab 1980 –, war alles noch sehr chaotisch. Spielleiter bastelten sich ihre Unterlagen selbst, die Regeln wurden häufig »frei Schnauze« entwickelt. Das änderte sich im Verlauf der 80er-Jahre immer mehr, und am Ende des Jahrzehnts gaben die professionellen Verlage den Ton an.
So zumindest war meine Wahrnehmung. Ein Beleg dafür ist ein Heft wie der »Aventurische Bote«, dessen Ausgabe 19 ich mir dieser Tage genauer anschaute (es gab keinen speziellen Grund dafür, das Heft fiel mir eben in die Hände). Redaktionsleiter war damals Ulrich Kiesow, einer der Erfinder des Spielesystems »Das Schwarze Auge«, den ich auch einmal kennenlernte.. Das Rollenspiel wurde damals von Schmidt-Spiele vertrieben, und von denen kam offiziell auch der »Aventurische Bote«.
Für Rollenspieler war das dünne A4-Heft ein Quell für Tipps und Informationen, was diese Ausgabe belegt: acht Seiten mit Hintergründen zu Dämonen, mit einer Liste gebräuchlicher Namen und einigen Notizen aus den Provinzen der Spiele-Welt. Wer sich auf Aventurien einließ und engagiert bei »Das Schwarze Auge« mitmischte, kam eigentlich kaum um dieses Heft herum – bis heute ist es ein schönes Nachschlagewerk zur Entwicklung eines Rollenspielsystems.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen