Wie absurd mittlerweile manche Diskussionen geführt werden, belegt die Auseinandersetzung um den Renn- oder Lauf-Hidschab. Hier hat sich das Unternehmen Decathlon in eine Auseinandersetzung begeben, die es letztlich nur verlieren konnte.
Dazu ist zu sagen: Ich finde es nicht gut, wenn sich Frauen verschleiern, eine Burka oder einen Hidschab tragen – sie fügen sich damit in ein patriarchales System ein und ordnen sich einer Logik unter, die ihre Freiheit beraubt, auch wenn sie das anders sehen mögen. Gleichzeitig bin ich der Ansicht, dass eine Frau tragen kann, was sie will – also eben auch einen Hidschab oder ein Kopftuch.
(Mich stört die Kopftuch tragende Verkäuferin in unserer Konditorei um die Ecke nicht im geringsten. Eine Kopftuch tragende Lehrerin fände ich nicht korrekt.)
Decathlon wollte einen Hidschab einführen, den Frauen beim Sport tragen können. Dieses Produkt sollte es zuerst nur in Marokko geben, dann aber überlegte man sich, es auch in Frankreich in den Handel zu bringen. Aufgrund einer massiven Reaktion in der Öffentlichkeit entschloss man sich nun, den Hidschab nicht in Frankreich anzubieten.
Meiner Ansicht nach ist das ein Fehler: Es gibt nun mal Frauen, die auf die muslimische Kopfbedeckung Wert legen. Sie müssen dann auch in der Lage sein, mit dieser Kopfbedeckung in der Öffentlichkeit aufzutreten und beispielsweise Sport zu treiben.
Also ist es richtig, dass es Produkte gibt, die sie nutzen können. Verbietet oder verdrängt man solche Produkte, bringt man solche Frauen nicht dazu, selbstbewusst das Kopftuch abzulegen, sondern man treibt sie aus der Öffentlichkeit.
Mir ist eine Person, die selbstbewusst und frei ihren Sport absolviert – auch mit Hidschab –, lieber als eine Person, die sich daheim versteckt oder glaubt, sich verstecken zu müssen. Jede Person muss das Recht haben, sich so anzuziehen, wie sie es für richtig hält – basta.
1 Kommentar:
Wenn man's als Sommerschutz gegen Stechmücken vermarkten würde, wär's vermutlich ein Verkaufsschlager. ;-)
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