Wann ich zuletzt in Böblingen war, wusste ich nicht, als ich an diesem Montagabend mein Auto durch die schwäbische Stadt steuerte. In den 80er-Jahren hatte ich allerlei Punk-Konzerte in Böblingen besucht, und ich vermutete, dass es gut dreißig Jahre her war, seit ich das letzte Mal durch die Straßen gelaufen und gefahren war.
Ich stellte fest: In meinem Gedächtnis stimmte keine einzige Erinnerung mit der Wirklichkeit überein. Verblüfft stellte ich beispielsweise fest, dass Böblingen ein bisschen hügelig war. In meiner Erinnerung war die Stadt flach. Ich hatte auch keinerlei Bilder von kleinen Häusern im Sinn, nichts von schwäbischer Gemütlichkeit.
Die öden Vororte und die Wohnblocks überraschten mich nicht, die gab und gibt es ja überall. Da sah Böblingen aus wie alle anderen Mittelstädte in Baden-Württemberg. Aber die beschauliche Innenstadt verblüffte mich völlig.
Wieder einmal wurde mir bewusst, wie trügerisch die eigene Erinnerung ist, wenn sie nicht durch Bilder und Aufzeichnungen gestützt wird. Vielleicht hätte ich mir vorher historische Fotos aus den 80er-Jahren anschauen müssen. Aber das hätte sicher nicht viel am eigentlichen Problem – dem schwankenden Gedächtnis – geändert.
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