14 Februar 2019

Von Ngaoundéré nach Foumban

Aus der Serie »Ein Bild und eine Geschichte«

Von meinem Aufenthalt in Kamerun – ich war dort 1999 – werde ich noch viele Jahre zehren. Schaue ich mir die Bilder an, werden unweigerlich die Erinnerungen wach. Unter anderem fuhr ich mit wechselnden Minibussen und einer Übernachtung in einer Provinzstadt von Nagoundéré nach Foumban.

Man muss klar sagen: Ich fuhr aus dem eher trockenen Zentrum des Landes durch ausgedehnte Waldgebiete bis hinein in eine Ackerbauregion; ich verließ den französischsprachigen Sektor und kam langsam in die Nähe des englischsprachigen Bereiches des Landes. Und der Bus rollte teilweise über Straßen, die sehr eng waren oder sich entlang von tiefen Tälern erstreckten. Über Dutzende von Kilometern gab es »Wellblechpisten«, die einen ordentlich durchrüttelten.

Manchmal rollten wir stundenlang durch Wälder und durch Buschland, die so gut wie menschenleer waren. Man sah keine Dörfer am Horizont, kaum ein Fahrzeug begegnete uns. Erst in der Nähe der nigerianischen Grenze wirkte die Gegend ein bisschen dichter besiedelt. (Ach ja: Europäer oder sonstige »Weiße« sah ich tagelang keine.)

Irgendwo im Buschland nordöstlich von Foumban war eine Brücke teilweise eingestürzt, offenbar schon vor Monaten. Die Leute waren einigermaßen sauer deshalb, weil sie niemand reparierte.

Wir mussten alle aussteigen und zu Fuß dem Bus vorausgehen oder ihm folgen. Ganz langsam und schwer wackelnd rollte der Bus über die Brücke, neigte sich dabei bedenklich mal zur einen und mal zur anderen Seite. Erst danach konnten wir weiterfahren.

Der Junge, der auf dem Foto neben dem Bus steht, war der Assistent des Fahrers. Er sorgte dafür, dass das Gepäck gut auf dem Dach verstaut wurde – auch mein Seesack – und dass während der Fahrt alles korrekt verlief. Ich fragte ihn vorher, ob ich ihn fotografieren dürfe; alle anderen Menschen habe ich von hinten fotografiert.

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