10 Februar 2019

Wenn das Berufliche zu privat wird ...

In sehr eigener Sache: Ich stelle fest, dass ich an diesem Sonntag nichts wirklich »Privates« bloggen kann. Privat gibt es Dinge, die mich beschäftigen, das ist normal. Aber alles, was ich in diesen Stunden im Kopf habe, ist eine Veranstaltung, die ich in München hinter mich gebracht habe und die ja eigentlich – wenn man es genau nimmt – streng beruflich war.

Im Auftrag der Serie, für die ich tätig bin, weilte ich in München. Ich hatte keine Zeit, private Dinge zu betreiben; schon das Frühstück und das Abendessen waren beruflich belegt. Ging ich aus dem Literaturhaus auf die Straße, traf ich Leser. Stand ich am Pissoir, pinkelte ein Leser neben mir. Trank ich ein Bier im Restaurant, wurde ich fotografiert.

Die Autoren sind die Stars unserer Serie, als Redakteur bin ich logischerweise nicht so wichtig. Und ebenso logisch ist, dass wir insgesamt keinen Promi-Status besitzen. Das finde ich angenehm, die Autoren sicher auch. Aber man merkt schon, wie die »Sozialen Medien« die Umgebung von Schriftstellern und Redakteuren verändern – das war 1999 noch nicht so, und 1980 konnte man an so etwas nicht einmal denken.

Nach einem anstrengenden Tag, der irrsinnig viele Gespräche mit sich brachte, ist das Gehirn wie formatiert. Nicht mal der geistige Plattenspieler, der sich bei mir sonst automatisch in Gang setzt, spielt heute keinen Punkrock und keinen Hardcore. Das Gehirn ist in der Science-Fiction-Welt, das Berufliche hat das Private offenbar völlig überlagert ...

1 Kommentar:

Volker hat gesagt…

Hallo Klaus,
es war toll, dass wir uns mal wieder getroffen haben! Auch ich konnte am Sonntag nach der Heimreise nicht abschalten. Ich habe mir Montag und Dienstag freigenommen, um alle Videos und Fotos zu verarbeiten und meinen Blogbericht zu schreiben.
Es war alles sehr intensiv und schön am Samstag!
Bis hoffentlich bald mal wieder!
Volker