Die Orgelfabrik in Durlach war am Freitag, 15. Februar 2019, nicht gerade überfüllt. Drei, vier Dutzend Besucher waren gekommen, um Severin Gröbner auf der Bühne zu sehen. Dabei war der Kabarettist aus Österreich schon in der Orgelfabrik aufgetreten, er hätte also einigermaßen bekannt sein können – bei mir war es ja auch eher Zufall, dass ich im Saal saß.
Ich bereute es keinen Augenblick lang.
Severin Gröbner begann damit, dass er den Weltuntergang für den nächsten Morgen ankündigte. Dann erzählte er viel von Taxigutscheinen – ein Gag, den ich kaum erklären kann –, war zeitweise sehr sarkastisch und politisch und bekam immer wieder die Kurve zurück zu Albernheiten.
Er hielt sich nicht mit der Tagespolitik auf, wenngleich Politiker aus Österreich, den USA oder Deutschland durchaus erwähnt wurden. Meist aber ließ er seine sarkastischen Aussagen gegen Menschen los, die sich zu viel im Internet bewegen und dort jeden Unfug glauben.
Einige im Publikum überforderte er. Das Paar hinter uns diskutierte gelegentlich halblaut über seine Formulierungen. »Bass-Soli?«, fragte er. »Was ist denn das?« Und sie gab ehrlich zurück: »Keine Ahnung.«
Das Programm trug den Titel »Der Abendgang des Unterlands«, wurde mit gelegentlichen Liedern musikalisch untermalt, schwankte geschickt zwischen albern und sarkastisch, politisch und persönlich. Mir gefiel es sehr gut, und ich würde diesem Kleinkünstler ein größeres Publikum wünschen.
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