Santa Barbara nachts: Das Nachtleben konzentriert sich im Prinzip auf eine Strasse, die State Street, und einige wenige Oertlichkeiten rechts und links. Das macht das ganze dann doch recht einfach.
Ich lasse mich also einmal hoch- und einmal runtertreiben. Am Paseo, diesem Shopping-Komplex, esse ich ein Pizza-Stueck, das ganz manierlich schmeckt. Zum Runterspuelen haette ich gern ein Bier.
Aus den verschiedenen Kneipen droehnt Musik, meist vom Band. Vor Joe's Bar stehen junge Leute in Pulks herum und hoffen, am Eintrittskontrolleur vorbeizukommen. Das ist nichts fuer mich.
Ich sehe es auch nicht ein, einem Mann, der zehn Jahre juenger ist als ich, meinen Pass zu zeigen. Herrgott noch mal, ich sehe nun mal nicht mehr aus wie 21 oder juenger, die sollen keinen solchen Aufstand machen!
Irgendwann lande ich in O'Malley's, einer Sports-Bar mit starker Musikbeschallung und nicht existierender Eingangskontrolle. Sehr sympathischer Laden, angenehm verdreckt und mit einer Theken-Crew, die ansonsten eher als Tuersteher bei Rockertreffs arbeiten duerfte: breit, und das in mehrfacher Hinsicht.
Ich bestelle das lokale Bier, das angenehm dunkel schmeckt. Neben mir sitzt ein Mann an der Theke, dessen Grinsen ein Gebiss zeigt, mit dem man wahrscheinlich Bausteine zerkleinern kann. Er trinkt einen Schnaps nach dem anderen, zwischendrin auch ein Bier, laechelt gelegentlich freundlich und ist ansonsten still.
Zur ohrenbetaeubenden Musik - irgendwelcher HipHop mit schwerem Metal-Einschlag - tanzen vier Blondinnen auf Stoeckelschuhen. Ihre wurstpellenengen Jeans verbergen kein Fettpolster, und ihre weit ausgeschnittenen Oberteile zeigen auch mehr, als man normalerweise sehen will. Aber lustig ist schon, wie die vier Hupfdohlen ueber die kleine Tanzflaeche zwischen Bar und Klo taenzeln - mit der Eleganz schwangerer Elefanten und dem Gesichtsausdruck kalbender Nilpferde.
Ein gelungener Abend!
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