Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
11 November 2005
Grausiger Grusel-Spaß
So ziemlich das schlechteste und das lustigste Buch zugleich in diesem Jahr: der erste Band der TONY BALLARD-Buchreihe, der im Zaubermond-Verlag erschienen ist. Das Ding trägt den genialen Titel »Die Hölle vergibt nie« und wurde von dem pseudonymen Autor A.F. Morland verfasst.
Bevor jetzt jemand erklären mag, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt: Das weiß ich wohl, in meinem Büro im Verlag befinden sich diverse Schriftwechsel und Verträge. Aber das eine versuche ich vom anderen zu trennen – und dieses Buch ist einfach gnadenlos schlecht. »Die Hölle vergibt nie« ist nicht gruselig, und es ist kein echter Horror, obwohl es mit den Mitteln der Horror-Literatur arbeitet: Teufel und Verwünschungen, die Hölle und fürchterliche Tode.
Aufgrund des sehr schlichten Stils und des gänzlichen Verzichts auf anschauliche Beschreibungen rast die Handlung im Schweinsgalopp durch die gut 250 Seiten, ohne sich an einer weitergehenden Charakterisierung der Hauptpersonen aufzuhalten. Jedes Mittel, Spannung zu erzeugen oder dem Leser wirklich einen Schauer über den Rücken zu jagen, wird großmütig ignoriert – unglaublich!
Laut einem Interview, das sich auf der Homepage des Zaubermond-Verlags befindet, kam der Autor quasi im Garten zu seinem neuen Verlagsvertrag: »Ich war im Garten und schnitt die Koniferen, da klingelte mein Handy, und am andern Ende war ein Mann namens Dennis Ehrhardt vom Zaubermond-Verlag. Er wollte wissen, wie ich prinzipiell zu einer Fortsetzung von Tony Ballard stehe. Peter Thannisch, der Cheflektor nach Rainer Delfs bei Bastei, träumte ja schon seit Jahren von einer Fortsetzung seiner Lieblingsserie, schaffte es aber aus Gründen, die ich nicht kenne, nicht, die Sache auf den Weg zu bringen. Nun kam dieses Angebot von Zaubermond, und ich entschied mich, es anzunehmen.«
Stolz ist der Autor darauf, daß er sich an den grausigen Gruselromanen der siebziger Jahre orientiert: »Mal sehen, wie die neuen Romane ankommen. Da ich keine Jugendschutz-Indizierung zu befürchten habe, werde ich mal wieder so richtig schön hart durchgreifen.« Um's vorsichtig zu sagen: Ich hätte nichts gegen zünftigen Horror und eine Prise Brutalität – so aber liest das einfach nur peinlich.
Dieser Roman ist einfach Trash und unter diesem Gesichtspunkt sogar richtig lustig.
Morland, A.F.: Die Hölle vergibt nie
Originalausgabe
Hardcover / 252 Seiten
Zaubermond
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1 Kommentar:
Ich hab 'nen Tipp für dich!!!
Geh zu meiner Seite und ließ den heutigen blogEintrag inkl. Link.
Dann weißt du wo Hölle ist.
LG vom Eismeer
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