Mit dem Autor Christoph Dittert arbeite ich seit vielen Jahren zusammen. Unter seinem bürgerlichen Namen schreibt er für Reihen wie die »???«, unter seinem Pseudonym Christian Montillon unter anderem für die Serien, die ich betreue. Ich kenne also viele seiner Manuskripte und Exposés, weiß einigermaßen, wie er »tickt«. Umso interessanter ist es dann für mich, die Werke anzuschauen, die der Autor »sostwo« veröffentlicht.
Bei Emmerich Books & Media erschien das Taschenbuch »Wege der Unsterblichkeit«, das sechs Novellen des Autors präsentiert. Sie wurden im Verlauf der Nullerjahre in verschiedenen Verlagen publiziert und liegen nun erstmals als Sammlung vor. Der Autor hat sie hierfür auch ein wenig bearbeitet, sie aber in ihrem ursprünglichen Charakter belassen.
Seien wir ehrlich: Das ist keine anspruchsvolle Phantastik, nicht einmal andeutungsweise. Es handelt sich hier um Novellen, die der Autor als E-Book oder in Heftromanen veröffentlichte, zu einer Zeit, in der er schriftstellerisch noch nicht so weit war wie heute. Anders gesagt: Die Geschichten sind im klassischen Heftromanstil verfasst – aber bei diesem gibt es ja schließlich genügend Kollegen, die ihr Metier beherrschen und spannend zu unterhalten wissen.
Und das konnte der Autor schon zu der Zeit, als er diese Geschichten erstmals schrieb. »Eine Leiche auf Abwegen« variiert, wenn man möchte, den Zombie-Mythos, ist spannend und auch ein wenig amüsant erzählt und bietet eine Reihe von Wendungen. »Dunkle Erkenntnis« bringt Dämonen ins Spiel, die sich mit den Menschen anlegen – oder andersrum? –, aber in einer anderen Weise, als man das sonst kennt.
In »Monsterdämmerung« geht’s, wie der Titel schon andeutet, um Monster, die bekämpft werden müssen. Bei »Fluchbrecher« wiederum spielen verliebte Vampire eine Rolle. Und so weiter …
Die Geschichten variieren bekannte Themen, und das macht der Autor so, dass es sich gut lesen lässt. Montillons Horror-Novellen sind sehr kurzweilig, sie machen Spaß. Ich las immer mal wieder eine der Geschichten und fühlte mich jeweils gut unterhalten.
Ergänzt werden die sechs Novellen noch durch Anmerkungen Montillons zu jeder seiner Geschichten sowie einen Anhang: eine umfangreiche Bibliografie zum Schaffen des Autors. Das ist tatsächlich ebenfalls beachtenswert, zeigt es doch, wie die Laufbahn des Schriftstellers verlief.
Wege der Unsterblichkeit« ist sicher keine Muss-Lektüre. Wer sich für das Werk Christian Montillons interessiert, sollte das Buch auf jeden Fall antesten. Wer gut geschriebene Horror-Unterhaltung – ohne Splatter-Elemente – mag, wird auch auf seine Kosten kommen. Schönes Taschenbuch!
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