Weil ich im vergangenen Jahr auch während der »Öffnungen« nicht ins Kino ging, verpasste ich den neuen Film mit Isabelle Huppert. Dieser Tage lief »Eine Frau mit berauschenden Talenten« bei einem der Streamingdienste, und ich sah ihn mir an. (Der Originaltitel »La Daronne« wäre frei mit »Die Mutter« zu übersetzen, und das klänge echt ein wenig schlapp.)
Es ist im Prinzip eine Verwechslungskomödie, gleichzeitig ist es eine Gangsterkomödie. Sie ist streckenweise knallig, sie wird mit viel Humor und Tempoerzählt, und sie zeigt, dass die französischen Filmemacher es immer noch verstehen, witzige Unterhaltung mit einem Hauch von Sozialkritik zu erzählen.
Die Hauptperson ist eine Frau, die aus verschiedenen Gründen tief in den Schulden steckt und sich dadurch über Wasser hält, dass sie freiberuflich für die Polizei arbeitet. Sie übersetzt abgehörte Gespräche von Drogenhändlern, die diese in arabischer Sprache führen – ihr Arabisch ist hervorragend, auch deshalb, weil ihre Eltern sich in Algerien kennengelernt haben.
Als die Chance hat, an einen riesigen Berg Haschisch von hohem Marktwert zu kommen, greift sie zu. Sie verkleidet sich als arabische Händlerin, was erstaunlich schnell geht und mir recht glaubhaft vorkommt, und verkauft Drogen an zwei kleine Händler. Die wiederum verkaufen es auf der Straße weiter …
Natürlich geht das auf Dauer nicht gut. Die Leute, die diese Drogen eigentlich geschmuggelt haben, sind aus nachvollziehbaren Gründen sauer und nehmen die Spur auch. Doch die chinesischen Nachbarn unserer Heldin erweisen sich nicht nur als kriminell, sondern auch noch als zäh und – auf ihre Weise – ehrbar zugleich.
Insgesamt ist es eine gelungene Komödie, bei der man über die moralische Konsequenz ebensowenig nachdenken darf wie über manche Wendung. Insgesamt ist »Eine Frau mit berauschenden Talenten« ein gelungener Film, der sich wunderbar zur amüsanten Entspannung eignet.
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