Es hatte an diesem Nachmittag schon einmal geregnet, nun aber war es wieder warm und dämpfig. Die Innenstadt fühlte sich an wie eine riesige Sauna. Es bewegten sich nur wenige Menschen auf den Straßen, der kleine Park war leer.
Ein Rabe nutzte die Lage aus. Ich sah ihm zu, wie er auf einem der Mülleimer landete. Die Dinger waren nicht offen, sie hatten eine Art Dach. An der Seite konnten die Leute ihren Müll stecken, der auf diese Weise im eigentlichen Eimer landete. Wenn so ein Eimer aber voll war, stand der Müll an der Seite hoch.
Der Rabe hatte die Situation voll im Griff. Mit seinem Schnabel zerrte er an einer McDonald’s-Tüte, die ein Stückchen weit aus dem Mülleimer herausragte. Er zog vorsichtig an ihr, zerriss sie auf diese Weise nicht, zog und zerrte immer wieder – und das an verschiedenen Stellen.
Er schaffte es, die Tüte komplett aus dem Eimer zu ziehen. Der Müll fiel auf den Boden, der Rabe zerfledderte ihn. Innerhalb kürzester Zeit hatte er Papier, Kunststoff und Essensreste in einem Umkreis von einem Quadratmeter verteilt. Die Reste von Pommes frites und Ketchup oder von irgendwelchen Burgern schienen ihm zu munden.
Raben haben sich echt gut an das Leben in der Stadt angepasst. Und mit McDonald’s scheinen sie gut klarzukommen.
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