Nachdem ich ab dem Sommer 1979 meine ersten Kontakte zur Fan-Szene geknüpft hatte, wurde ich ein fleißiger Fan-Autor. Ich veröffentlichte Kurzgeschichten, Rezensionen und Gedichte für Fanzines. Das »solis orbita« war mit das erste Fanzine, das Texte von mir druckte.
Das Fanzine entwickelte sich rasant: aus einfachen Anfängen zu einem fast schon professionell auftretenden Heft. Die vierte Ausgabe, die im Sommer 1981 veröffentlicht wurde, hatte eine Reihe von beeindruckenden Mitwirkenden aufzubieten, unter anderem den bekannten Filmproduzenten und Schriftsteller Rainer Erler. Das Titelbild spiegelt das in seiner albernen Machart leider nicht wider – aber die Macher des Heftes waren sehr ambitioniert und hatten mit ihrer Redaktion großes vor.
Da durfte ich nicht mit einem »einfachen« Text dabei sein. Mein Text nannte sich »Alptraum eines Papierbogens« und wurde von mir als »Drama« bezeichnet, war auch wie ein Theaterstück geschrieben. Der Untertitel lautete übrigens »Druckerschwärze ist geduldig (eine Idiotie in vier Akten)«. Ich hielt mich für einen originellen Autor, der die Konventionen der Science Fiction brechen wollte.
Es störte mich übrigens nicht, dass neben meiner Geschichte und anderen Storys, Gedichten, Rezensionen und Grafiken unterschiedlichster Richtung auch ein Science-Fiction-Text von Ingo Dristram veröffentlicht wurde. Der Mann war damals schon als beinharter Neonazi bekannt – aber so »tolerant« waren wir Science-Fiction-Fans in den frühen 80er-Jahren ganz offensichtlich.
Man muss trotzdem ehrlich sagen: »solis orbita« war ein richtig gutes Heft und stand vor dem Sprung, noch viel besser zu werden. Warum das nicht geschah, weiß ich heute nicht mehr genau.
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