Wie so oft in diesen Tagen: Ich unterhielt mich mit einem Bekannten, den ich seit gut einem Dutzend Jahren kenne, und wir kamen auf Corona. Unter anderem sprachen wir über die aktuellen Infektionszahlen in Karlsruhe und Umgebung.
»Es geht langsam zurück«, sagte ich erleichtert. Ich versuche in diesen Tagen ja immer wieder, positive Stimmung zu verbreiten und mich nicht nur im Elend zu suhlen.
Die Zahlen sprachen für mich: Karlsruhe hatte zeitweise fast 1000 Infizierte gezählt, derzeit waren wir bei »unter 800«. Immer noch viel zu viel, keine Frage, aber eben deutlich weniger.
»Dann wart mal ab, wie es in einer Woche oder zwei Wochen aussieht«, antwortete er. »Es war doch Black Friday.«
Wie er mir erzählte, war am »Black Friday« – dem Tag für Schnäppchenjäger also – das Einkaufszentrum Ettlinger Tor brechend voll gewesen. »Die Leute standen Schlange, dicht gedrängt und teilweise ohne Masken, und innen drin war es auch überall rammelvoll.«
Frustriert stellte ich mir die Szenerie vor. Warum man in einer Zeit, in der täglich allein in Deutschland einige hundert Menschen an diesem Virus und seinen Begleiterscheinungen starben, es nicht hinbekam, zumindest den allgemein zugänglichen »Black Friday« auszusetzen, wollte mir nicht einleuchten.
Es leuchtet mir auch jetzt nicht ein, Stunden nach dem Gespräch …
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