23 Dezember 2020

Ich lese über Arbeit

In den späten 90er-Jahren, als ich den Autor Thorsten Nagelschmidt noch als »Nagel« kannte und er sein Fanzine »Wasted Paper« veröffentlichte, schrieb er über meinen Roman »Vieeln Dank Peter Pank«, er sei ihm zu brav geschrieben, zu wenig in Gossensprache. Das kann ich nicht mehr wortwörtlich wiedergeben, aber ich erinnere mich noch sehr gut an seine Kritik. Sie war ja nicht unberechtigt.

Später sang Nagel in einer Band namens Muff Potter und wurde zu einem Popstar, zumindest ein bisschen. Und jetzt schreibt er Bücher. Ich habe dieser Tage mit »Arbeit« angefangen, seinem aktuellen Werk. Das ist nicht ganz einfach, was den Einstieg angeht, fasziniert mich aber immer mehr.

Thorsten Nagelschmidt schreibt in Szene- und Gossensprache. Schreibt er über die Perspektive eines Drogenhändlers, nimmt er dessen Jargon ein. Schreibt er aus der Sicht von spielbegeisterten Jugendlichen, benutzt er ihre Sprache. Das ist gut gemacht, das zieht mich in seinen Bann. Und ich stelle fest: Was der Autor an meinem Buch kritisiert hat, kriegt er in seinem Buch einfach besser hin. Respekt!

1 Kommentar:

Kongo-Otto hat gesagt…

Lieber Klaus, ich kann mich auch noch sehr gut an das "Wasted Paper" erinnern, das damals eines meiner Lieblings-Fanzines war. Zu Nagels Kollegen Wiesmann hatte ich einen besseren Draht als zu ihm, auch bei einer persönlichen Begegnung bei einem frühen Konzert von Muff Potter (in Eislingen, übrigens).
Ich will dir danke sagen! Du weißt es wohl noch gar nicht, aber der Beginn deines Blogs damals war mir Vorbild, selbst einen zu starten. Anlässlich meines 1000. Beitrages habe ich hier daran erinnert:
https://bunte-truemmer.blogspot.com/2021/01/der-1000-beitrag.html
Alles Gute dir, auch für' s neue Jahr, und ich hoffe, wir sehen uns irgendwann irgendwo mal wieder.
Liebe Grüße, Andi