Auf der Bühne standen Lost Again, im Raum hatten sich knapp über hundert Leute versammelt. Lost Again stammen aus Freiburg und Karlsruhe, die Band gibt es schon lange. Mittlerweile ist die Band zum Trio geschrumpft, es gibt einen neuen Schlagzeuger; der Sound ist kompakter und aggressiver, fast schon »hardcoriger«. Das gefiel mir gut, auch das Publikum johlte eifrig – es kam aber praktisch keine Bewegung auf.
Das besserte sich bei den Neat Mentals, einer Band aus Stuttgart, die ich noch nicht kannte. Der flotte Punkrock, den die Schwaben boten, erinnerte mich an frühe Oi!- und Streepunk-Bands, ein Sound, die man ihn anfangs der 80er-Jahre in England quasi erfunden hatte – melodiös und druckvoll, mit augenzwinkerndem Humor und witzigen Ansagen. Die ersten Leute begannen zu hüpfen, die Stimmung stieg.
Die Maladroits bildeten den Abschluss, und sie überraschten mich. Ich hatte die Band aus Südbaden vor einigen Jahren schon mal gesehen und hatte sie als coole 77er-Punkrock-Kapelle abgespeichert. Mittlerweile sind die vier Herren aber wesentlich knalliger geworden.
Klar, es ist immer noch Punkrock, mit einer starken Hardcore-Kante aber, die im Publikum gut ankam. Es bildete sich ein ausgelassener und zugleich sehr braver Pogo-Mob – es war ja genügend Raum vorhanden. Die Band glänzte mit großartigen Ansagen (»wir sind eine Troopers-Coverband«), hielt sich aber auch mit politisch-klaren Formulierungen nicht zurück.
So endete der Abend einige Zeit nach Mitternacht. Und nach Genuss von einigen Bieren konnte ich auch beruhigt durch den feinen Nieselregen nach Hause radeln ...
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