Nachdem ich im Januar 1980 die erste Ausgabe meines Fanzines »Sagittarius« veröffentlicht hatte, kam die Nummer zwei bereits im Sommer. Die Auflage des Heftes stieg an, also wollte ich bei der dritten Ausgabe eine Druckauflage von 200 Exemplaren herstellen lassen.
Entsprechend mutig ging ich an die Gestatung des Covers. Den Umschlag konnte ich »für umme« in einer Druckerei drucken lassen, in der ein Bekannter arbeitete. Dort gab es »übrig gebliebenen« Karton, der nichts kostete. Weil der Karton so dick war, musste er vorher mit einer Kerbe versehen werden, damit er beim Knicken nicht brach – eine recht umständliche Sache.
Der darauf folgende Arbeitseinsatz hatte es für sich: Weil das Heft in getrennten Durchgängen gedruckt worden war, musste es von Hand zusammengelegt werden. Die Papierstapel lagerten im Wohnzimmer, meine Schwester und ich sowie kurzzeitig rekrutierte Freunde sortierten einen Nachmittag lang, dann wurden die Hefte zusammengetackert.
Es war richtig viel Arbeit. Aber als ich im Januar 1981 mein Heft verschicken konnte, war ich stolz darauf, einen Umschlag zu haben, der zweifarbig angelegt war. Den Inhalt fand ich ebenfalls super, die Gestaltung war zu jener Zeit meine absolute Schwäche.
Mein Glaube an mich selbst war allerdings groß: Ich war gerade einmal 17 Jahre alt und sah mich auf dem Weg zu einem wichtigen Redakteur. Ich hatte mein erstes Geld mit dem Schreiben verdient und überlegte mir schon, »Sagittarius« einmal professionell machen zu können ...
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