Es ist immer wieder schön, alte Fanzines anzuschauen. In diesem Fall knöpfte ich mir die zweite Ausgabe der »Hornsignale« vor. Das kleine Fantasy-Fanzine wurde 1986 von Hermann Ritter veröffentlicht; es war nicht geheftet und hatte einen Umfang von acht Seiten. Im Prinzip handelte es sich also um zwei A4-Blätter, die beidseitig bedruckt und in der Mitte gefalzt waren.
Das Layout war schlicht; der Autor und Herausgeber hatte seine Texte direkt aufs Papier getippt. Woher die Illustrationen stammten, ist nicht ganz klar. Aber der Inhalt des Fanzines erwies sich letztlich als wegweisend.
Hermann Ritter schrieb nicht nur über einen Fantasy-Con in Wien, der im März des Jahres 1986 stattgefunden hatte, sondern entwickelte eine erste Vision für den »Einhorn-Clan«. Gemeint war damit eine Fantasy-Kultur, die im Rahmen des Fantasy-Vereins FOLLOW entwickelt werden sollte.
»Mich reizt seit meiner Kindheit die Idee eines Rittervolkes«, schrieb Hermann Ritter und fügte augenzwinkernd hinzu, er sei »halt doch durch meinen Namen vorbelastet«. Er entwickelte die Idee eines Fantasy-Volkes, das auf einer frühen mittelalterlichen Ritterkultur aufbauen sollte.
Was daraus wurde, weiß ich gut: Hunderte von Fanzines entstanden, viele Cons wurden veranstaltet, zahlreiche Geschichten, Gedichte und Lieder wurden geschrieben. Aus einer kleinen Idee entstand eine schöne Fantasy-Geschichte, die Menschen im »realen Leben« erfasste. Zu denen gehörte ja dann auch ich ... aber das ist eine andere Geschichte.
1986 fing das an. Mit der zweiten Ausgabe der »Hornsignale« wurden eigentlich die Grundzüge gelegt.
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