Glaubt man den Zahlen, die im »buchreport express« vom 1. März 2018 zitiert worden sind, gibt es im E-Book-Geschäft ein »digitales Seitwärtswachstum« – was ich als ein schönes Wort empfinde. Konkret wird auf Studien des Börsenvereins und der GfK verwiesen. Diese seien auf Basis von 25.000 befragten Personen erstellt worden.
Der Absatz der E-Books im Publikumsmarkt sei leicht gestiegen und liege derzeit bei 29,1 Millionen Exemplaren. Gleichzeitig sei der Umsatz aber zurückgegangen, weil die Kunden die preiswerten Titel bevorzugten. Im gleichen Zusammenhang stehe, dass der durchschnittliche Preis für ein E-Book zurückgegangen sei; er liege jetzt bei 6,38 Euro. Insgesamt gäbe es weniger E-Book-Käufer, der Rückgang betrage 7,7 Prozent.
Ich könnte den gesamten Artikel zitieren; wer ein bisschen findig ist, kann aber im Internet die entsprechenden Zahlen herausfischen. Kommentieren mag ich das nicht. (Ich verdiene mein Geld schließlich mit E-Books. Unter anderem.)
Nur so viel: Bei all diesen Zahlen fällt mir auf, dass sie Teile der digitalen Entwicklung ausklammern. Schließlich lesen immer mehr Menschen bei den sogenannten Streaming-Modellen mit – die sind für den Kunden praktisch, für die Urheber aber eher suboptimal, um es vorsichtig zu sagen. Eine solche Entwicklung führt natürlich zu einem Rückgang der Käufe, sagt aber nichts darüber aus, wie sehr E-Books akzeptiert sind.
Die komplette Euphorie, die vor sechs oder sieben Jahren noch in Sachen E-Books herrschte, ist auf jeden Fall vorüber. Viele Verlage müssen sich neu sortieren. Ob sich die teilweise riesigen Abteilungen für »digitale Entwicklung« in den Verlagen letztlich rechnen, werden irgendwann Controller entscheiden.
Man muss sicher schauen, wie das alles weitergeht. Das E-Book ist aber sicher nicht tot, wie manche schon wieder schwadronieren. (Wie auch die Mangas noch nicht tot sind. Aber das ist auch so ein Gerücht, das seit Jahren von Leuten behauptet wird, die meinen, besonders viel Ahnung zu haben ...)
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