Mag ja sein, dass es ein wenig pubertär klingt – aber ich mag den Spruch immer noch, den ich als »Inhaltsbeschreibung« meiner Radiosendung vor über zwanzig Jahren in die Welt setzte: »Punk und Hardcore aus aller Welt, von 1976 bis heute, möglichst unkommerziell und gegen alles, was gut ist.« So umschrieb ich das ENPUNKT-Radio, dessen erste Probesendung im Frühsommer 1995 lief und das nach dem Juni 1995 regelmäßig »on air« war.
Wenn ich mir vorstelle, dass diese Ära zu Ende geht, wird es doch ein wenig traurig für mich. Aber manche Dinge muss man eben beenden, bevor es nur noch Stress ist. Vielleicht schaffe ich es, in diesem Blog immer mal wieder Geschichten aus der ENPUNKT-Ära zu erzählen. Mehr als zwanzig Jahre sind halt doch eine lange Zeit.
Wobei ich anfangs keine Musiksendung machen wollte. Ich wollte politisches Radio machen, hatte die Vorstellung, Sendungen mit journalistischem Inhalt zu machen, wollte damals etwas zu Ruanda machen oder zu Jugoslawien.
Ich bereitete eine Sendung zur Scientology Church vor, die damals nur als Probesendung in einem beschränkten Gebiet zu hören war und für die ich viel Lob bekam. Der Aufwand war tierisch, und ich hatte während der Arbeit an der Sendung beschlossen, dass ich das nicht leisten konnte.
So entstand meine Musiksendung. Bei Punkrock kannte ich mich aus. Von 1995 bis 2005 machte ich jede Woche meine Sendung, danach nur noch einmal im Monat. Ich hatte Bands zu Besuch, Schülerzeitungs-Redakteurinnen kamen vorbei, ich holte Punks von der Straße in die Sendung und hatte viele inhaltliche Streitereien mit der teilweise sehr politischen Querfunk-Redaktion.
Aber es machte doch die meiste Zeit sehr viel Spaß. Weitere Berichte lasse ich folgen ...
2 Kommentare:
Danke, Klaus, für die letzte Sendung gestern.
Ich habe immer gern zugehört. Deine Lektionen in Punkrockgeschichte werde ich schmerzlich vermissen.
Übrigens mit Pascow hat bei mir alles angefangen, nachdem du mir einen YouTube-Link von denen geschickt hast. :-)
Bore da, Klaus.
Stimmt, engagierter Journalismus ist ein full-time job...um nicht zu sagen, mehr als das!
Aber selbst wenn es "nur" Musiksendungen waren - Kultur ist nicht minder Meinungsäußerung, Stellungnahme, Kritik. Punk erst recht!
Kudos für Dein Engagement über die Jahre hinweg; auch wenn ich keine einzige Sendesekunde je gehört habe. ;-)
Punk's not dead.
(es gibt eine sehbare Doc von Susan Dynner, gleichen Titels...hier der Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=JbfvHsGuTcc
for your consideration)
bonté
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