Es war kalt an diesem Morgen, und ich fühlte mich immer noch nicht richtig fit. Auf dem Weg von der Wohnung zur nächstgelegenen Apotheke – mit kleinem Abstecher zu einem Arzt, um ein entsprechendes Rezept zu erhalten – stapfte ich die Hildapromenade entlang.
Die Bewegung tat mir gut, und weil es so kalt war, hatte ich das Gefühl, die Luft sei gut. (In Karlsruhe ist das ja purer Aberglaube, aber das störte mich in diesem Moment nicht.)
Eine Frau kam mir auf der Straße entgegen. Sie fuhr mit einem Damenrad, sie war »mittleren Alters«, also ein wenig unbestimmt zwischen Mitte vierzig und Ende fünfzig. Sie wirkte ein wenig beleibt und hatte rötliche Locken auf dem Kopf.
Sie fiel mir auf, weil sie beim Strampeln so schaukelte. Es sah als, als ob sie immer noch einmal extra Schwung nehmen müsse. Dadurch erzeugte sie einen Wackeleffekt, den ich sonst in dieser Form selten zu Gesicht bekam. Aber das allein hätte nicht genügt, dass sie mir ins Auge stach.
Sie strahlte vor guter Laune, sie sang vor sich hin, und sie lächelte übers ganze Gesicht. So kam sie mir entgegen, singend, lächelnd und wackelnd, und mir blieb nichts anderes übrig: Ich lächelte auch, wahrscheinlich strahlte ich sogar, weil mich so viel gute Laune an einem grauen Montag einfach begeisterte.
Als sie an mir vorüberstrampelte, winkte sie mir und fuhr weiter, immer noch lächelnd und singend. Das fand ich klasse: eine Person mit positiver Laune, die mich eindeutig ansteckte. Vielleicht konnte aus dieser Woche doch noch etwas werde ...
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