04 Januar 2018

Die Stadt der Verbote

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Ich war seit 2007 nicht mehr in Singapur. Oft denke ich an die Stadt zurück und meinen Aufenthalt dort. Ich erinnere mich an die vielen zehntausend Zeichen, die ich dort schrieb und die nie veröffentlicht worden sind. Und ich erinnere mich an die zahllosen Eindrücke, die ich dort sammeln konnte. Vielleicht schaffe ich es auch, mal wieder nach Singapur zu reisen.

Als ich dieser Tage die Bilder sichtete, die ich in der Stadt gemacht hatte, stach mir ein Motiv besonders ins Auge. Es zeigt ein Plakat, das an einer Wand in der Nähe einer Bahnstation klebte, sorgsam und sauber befestigt. Es machte klar, was in der Bahn alles verboten war.

Dass man in einer Bahn nicht zu rauchen hat, leuchtet ein. Dass man keine brennbaren Güter mit sich herumschleppt, ist ebenfalls nachvollziehbar. Ein Verbot, in der Bahn zu essen und zu trinken, ist etwas, das ich mir gelegentlich in Deutschland auch wünsche – was aber eher an manchen Menschen liegt, die ich hierzulande in der Bahn treffe. Aber nicht jeder dürfte wissen, was das Pauschalverbot »no durians« bedeutet.

Bei der Durian handelt es sich um eine Frucht, die – wenn man sie entsprechend frisch ist – einen durchaus originellen Geschmack hat, den ich gern mal wieder testen würde. Ist sie ein wenig alt, und das geht schnell, stinkt sie bestialisch. Und deshalb ist es strengstens verboten, sie in der Metro von Singapur zu transportieren.

Schöne Erinnerung – ich hab prompt den entsprechenden Eindruck dazu in der Nase!

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