23 Januar 2018

Indierock mit Hang zur Länge

Eine Band mit dem Namen Øl – und zwar genauso geschrieben – war mir bislang nicht bekannt. Das ist durchaus nachvollziehbar: Die Musiker aus dem Odenwald spielen seit gut zwanzig Jahren zusammen, haben eine Reihe von Tonträgern veröffentlicht, musizieren aber vor allem in dem Bereich der Rock-Musik, der auf »schöne Melodien« und viel Gitarre setzt. Immerhin habe ich mir die CD »Decades« angehört, die bereits 2016 erschienen ist.

Musikalisch bleibt die Band sich treu: Es ist melodiöse Rockmusik, die angenehm instrumentiert ist und bei der die Gitarren meist sauber klingen. Die englischsprachigen Texte werden »schön« gesungen, man setzt auf Harmonien, nur selten lässt die Band es auch ein wenig krachen.

Ab und zu quäkt eine Orgel, ansonsten setzen die 17 Stücke auf der Platte auf klassischen Gitarren-Sound, wie es ihn seit Jahrzehnten gibt. Manchmal ist mir das einfach zu weinerlich, oft aber sind die Melodien echt gut. Mit »Purple Eyses« hat die Band sogar ein Stück produziert, das meiner Ansicht nach radiotauglich wäre.

Sagen wir es so: Wer auf Bands wie U2 oder Marillion steht, für den ist die Band sicher eine Empfehlung. Rein handwerklich ist hier alles stimmig und gut. Mir war's auf die Dauer zu lahm, und von den 17 Stücken sind für meine Ohren vielleicht drei, vier so richtig gelungen.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

So richtig viele Informationen über die Band Øl gibt es auf der Internet-Seite nicht zu holen; trotzdem kann man sich da ein wenig informieren:
http://www.oel-music.de/index.php/news.html

Wer wissen möchte, wie sich Øl anhört, kann auf YouTube ganz schön fündig werden. Ich verweise mal auf »Losing Gravity« – ein recht typisches Stück für die Band:
https://www.youtube.com/watch?v=FSDH5xoMNXA