10 September 2013

Ein Jahr für ein Jahrbuch

Wenn ich es richtig in den Fachmedien gelesen habe, ist dieser Tage »Das Science Fiction Jahr 2013« erschienen. Da trifft es sich gut, dass ich in ebendiesen Tagen die Ausgabe für das Jahr 2012 endlich durchgearbeitet habe. Das ist nicht gelogen – ich benötigte exakt ein Jahr, um dieses umfangreiche Science-Fiction-Jahrbuch durchzublättern und kapitelweise auch zu lesen!

Das spricht jetzt hoffentlich nicht gegen das Buch, sondern vor allem gegen mich: »Das Science Fiction Jahr« ist nämlich stets eine Bereicherung, es ist immer eine wichtige Lektüre für Leute, die sich für Science Fiction in all ihren Ausprägungen interessieren. Lesenswerte Interviews, aussagekräftige Artikel und Rezensionen – das alles prägt das Buch und macht es für mich zu einem Werk, das ich immer wieder zur Hand nehme und kapitelweise lese.

Es gibt logischerweise Beiträge, mit denen ich nicht viel anfangen kann. Berichte über Computerspiele überblättere ich, weil ich mich nicht für diese Spiele interessiere, und Berichte über Hörspiele überblättere ich, weil die Rezensenten hier – um es vorsichtig zu formulieren – auf einem ganz anderen Dampfer unterwegs sind als der Hörspielhörer in mir ... Und selbstverständlich sind die seitenlangen Marktbeobachtungen, Statistiken und Listen vor allem als Nachschlagewerk wichtig, werden also nicht unbedingt so »richtig gelesen«.

Nur: Wo finde ich so lesenswerte Interviews, etwa mit dem Autor Heinrich Steinfest oder dem Wissenschaftler Klaus Mainzer? Wo finde ich so kluge Artikel wie den über »Science Fiction als Frontier-Literatur« oder den wunderbaren Beitrag der Autorin Margaret Atwood über ihre »Abenteuer in Unfugland«?

Das alles macht die Qualitäten des »Heyne-SF-Jahrbuchs« aus, wie es von unsereins genannt wird – und deshalb werde ich die diesjährige Ausgabe natürlich auch kaufen. Selbst wenn das bedeutet, dass ich für die Lektüre wieder ein ganzes Jahr benötigen werde.

3 Kommentare:

Michel hat gesagt…

Ein schönes Buch. Macht sich auch gut im Bücherschrank, spr. Archiv.
Aber mehr als durchgeblättert, dran geschnuppert und etwas quergelesen, habe ich bis jetzt leider nicht.
Der Umfang und die Zeit lassen sich leider nicht in Einklang bringen.

Das neue ist auch schon draussen?!
(tief durchatmen)
Wo ist die nächste Zeitfalte, wenn man sie mal braucht ...
;-)

Andy Simon hat gesagt…

"und Berichte über Hörspiele überblättere ich, weil die Rezensenten hier – um es vorsichtig zu formulieren – auf einem ganz anderen Dampfer unterwegs sind als der Hörspielhörer in mir ... " --
Das interessiert mich: inwiefern?

Enpunkt hat gesagt…

An Andy: Ich höre sehr gerne Hörspiele; die finde ich in der Rezensionssparte im SF-Jahrbuch allesamt nicht wieder. Weder PERRY RHODAN noch »Mark Brandis« noch sonst etwas wird von ihnen auch nur beachtet.

Darüber habe ich auch mal kommuniziert. Man ist in dieser Redaktion den anspruchsvollen Hörspielen verpflichtet oder eben dem, was man als anspruchsvoll betrachtet, und will mit der »Industrie-Massenware« nichts zu tun haben.

Die sind einfach auf einem anderen Dampfer unterwegs als ich. Das muss ich respektieren; aber dann brauche ich auch die Besprechungen nicht zu lesen, weil ich davon ausgehen kann, dass ich mit dem sterbenslangweiligen Zeugs, das die gut finden, eh nichts anfangen kann.