Keine Ahnung, ob es so etwas heute noch gibt, aber 1963 schien das normal gewesen zu sein: Als Neugeborenes bekam ich eine Art Visitenkarte, die offenbar entweder von meiner Mutter oder von der Gemeindeschwester geführt wurde – die Handschrift variiert ein wenig. Unter der Überschrift »damits ein Prachtkind wird« kam ein nett gezeichnetes Bild eines Babys in einer Wiege und die Zeile »Babys Visitenkarte«.
Gesponsert war die ganze Sache von Alete; deshalb fand sich auch Werbung für Alete-Nahrungsmittel auf dem Faltblatt. Die »liebe junge Mutter«, als die sie angesprochen wurde, sollte die Visitenkarte ausfüllen und sie später »in liebevoller Erinnerung« ihrem Kind zeigen.
Somit habe ich es heute schriftlich, dass ich an meinem Geburtstag 3500 Gramm wog und 54 Zentimeter groß war. Weitere Gewichtsfortschritte wurden ebenso verzeichnet wie Veränderungen in meiner Nahrungsaufnahme oder verabreichte Medikamente.
Am 12. Oktober 1964 wog ich dann 10.550 Gramm, danach brechen die Aufzeichnungen ab. Und leider verzichtete meine Mutter darauf, diese Fortschritte auch noch mithilfe von Fotos zu dokumentieren. Trotzdem ist diese Visitenkarte nach all den Jahren eine sehr interessante Erinnerung an eine Zeit, an die ich logischerweise keine bewusste Erinnerung habe ...
1 Kommentar:
Das mit der "Baby Visitenkarte" habe ich jetzt auch zum ersten Mal gehört (gelesen). Also was ich von mir noch habe ist zum einen so eine Art Handgelenks-Zettel vom Krankenhaus und natürlich die Geburtsurkunde - da stehen "die Daten" natürlich auch drin.
Wenn man bedenkt wie wenig man damals gewogen hat sollte man vll. doch mal wieder ein wenig ins Fitnessstudio gehen...
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