Spießig ist man ja unter anderem dann, wenn man Dinge wiederholt, die man früher gut gefunden hat. Geht man davon aus, ist für mich die Leipziger Buchmesse längst eine spießige Veranstaltung, in der ich als Chef-Spießer eine gute Rolle spiele: Es wiederholt sich sehr viel, wenngleich nicht alles.
Das zeigte sich am Abend des Samstag, 16. März 2013, an dem unser Team gemeinsam essen ging. Und es war zum – gefühlt – vierhundertachtzigsten Mal, dass wir das Ristorante Don Camillo in der Barfüßergasse (oder so) in Leipzig gingen; dort schmeckt das Essen, und wenn man spät auftaucht, dauert es seine Zeit, bis das Essen endlich auf dem Tisch landet.
Die logische Fortsetzung eines Samstagabends auf der Leipziger Buchmesse geht so: Man sitzt noch in der Hotelbar, wo ich mir ein letztes Bier gönnte, dann geht man aufs Zimmer. Ich las dort immerhin einen Comic, checkte meine Mails und hörte ein wenig Musik.
Aber seien wir ehrlich: Für einen Samstag ist das eine erschütternde Bilanz. Das kann als spießig bezeichnen, wer will – ich würde nicht widersprechen.
2 Kommentare:
Bei dem Bild, das die Medien heuer vom hippen Menschen zeichnen, nämlich immer gut drauf und am Wochenende auf der Rolle sein, war Dein Abendprogramm avantgardistisch.
Gottseidank bin ich nicht hip ... da kann man am Samstag auch mal müde ins Bett fallen.
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