Als wir aus dem Kino kamen, waren die Meinungen durchaus geteilt. Ich fand den Film klasse, in meiner Begleitung aber wurde geäußert: »Was war das denn für eine Emo-Kacke?« Die Rede ist in beiden Fällen vom neuen »James Bond«, dem durch die Werbung in jedes Ohr und in jedes Auge getrommelten Streifen namens »Skyfall«.
Der Film beginnt mit einer grandiosen Abfolge von Action-Szenen in der Innenstadt von Istanbul, im Basar der türkischen Metropole, auf den Dächern der Stadt, auf einem fahrenden Zukunft und so weiter: Das war unglaublich klasse gemacht, so sehr, dass mir fast der Atem wegblieb. Packende Szenen in Shanghai und Macao, in der Unterwelt von London und in einem uralten Landsitz in Schottland schlossen sich an.
Ich fand den Film spannend und abwechslungsreich; er hielt sich mit Ironie weitestgehend zurück, sondern nahm sich und die Zuschauer erstaunlich ernst. In seiner Mixtur aus Verfolgungsjagd-Action, Cybertechnik-Thriller und Wildwest-Showdown hat er mich überzeugt.
Was bei manchen Zuschauen nicht gut ankam, waren die Rückgriffe auf die Vergangenheit des Agenten, auf die persönlichen Verbindung zu seiner Chefin oder auch der grundsätzliche Plot: Bei aller Schießerei und Kämpferei ging es letztlich um verletzte Gefühle und persönliche Empfindung.
Es ist wahr – so viel Emo gab's bei »James Bond« noch nie. Aber ich fand ihn trotzdem glaubhaft und blieb mit großer Faszination die ganze Dauer des Streifens über bei der Stange. Es muss wohl jeder selbst herausfinden, wie ihm das Ding gefällt.
2 Kommentare:
Damit scheint der Film sehr dicht an den Romanen zu sein - dort geht es Bond auch gelegentlich schlecht. Jedenfalls in den ersten beiden Büchern; den Rest habe ich, da kein Bond-Fan, nicht gelesen.
Moin N. Meine Meinungen: Mit Daniel Craig hat James Bond seinen Charme und seinen Witz verloren. Beides zentrale Eigenschaften, ohne die die Figur zum beliebigen Actionhelden wird. Daher spare ich mir seither den Kinobesuch für bessere Filme. Beste Grüße, Achim Huhn.
Kommentar veröffentlichen