29 April 2011

Optik top, Inhalt flop


Die neue Ausgabe von »Andromeda«, dem dienstältesten Fanzine des deutschsprachigen Raumes, ist rein optisch richtig klasse: vierfarbiges Titelbild, professinelles Vierspaltenlayout, piekfeiner Druck - so muss das Magazin des früher einmal wichtigsten Science-Fiction-Vereins in Deutschland aussehen. Die Nummer 149 wurde vom Redakteur Michael Haitel schön und sauber hergestellt.

Als Thema wurde »Romantik und Fantastik im Werk von George R. R. Martin« gewählt. Der amüsante Amerikaner, der mit seinem knautschigene Gesicht und seiner Mütze schon rein optisch auffällt und in Gesprächen durch Humor und schräge Ansichten begeistert, ist ein gutes Thema.

Doch wie wird es verschenkt! Die Beiträge sind durch die Bank grauenhaft langweilig. Manfred Roth stellt auf gut zwanzig Seiten, in denen haarklein die Details beschrieben werden, den Zyklus »Das Lied von Eis und Feuer« vor, bevor Stefan Lorenz mit »Futuristischer Bocksgesang« (boah, eine literarische Anspielung - was für ein Held!) und »Vox Solitundis - Religiöstät, Einsamkeit und Nihilismus in George R.R. Martins frühen Kurzgeschichten« den Bock abschießt. Pseudo-literarurwissenschaftliches Geschreibsel, das zur Hälfte aus englischen Zitaten besteht und vor allem dazu dienen soll, den Autor als tollen Hecht darzustellen.

Das ganze Magazin ist ein einziges Ärgernis. Was für eine Verschwendung von Geld und Optik-Talent! Kopfschüttelnd stecke ich es in meine Sammlung.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wirst du beim Schreiben eigentlich von deinem Kopf oder deinem Arsch angeleitet?

Enpunkt hat gesagt…

Ich LIEBE unsachliche Vergleiche und Beschimpfungen. Mehr davon!